Christian Büttner gilt als „der Gute“. Trotzdem wurde er im ersten Prozess verurteilt.
Mittwoch, Straflandesgericht Wien (Graues Haus): Christian Büttner wird einvernommen. Schon beim ersten Bawag-Prozess nannte ihn sein Anwalt „Vorzugsschüler“. Büttner war der Einzige im Bawag-Vorstand, der gegen die Flöttl-Geschäfte auftrat – er wurde aber überstimmt. Später kassierte der gebürtige Wiener eineinhalb Jahre bedingte Haft. Der OGH hob das Urteil auf. Exakt vor 16 Jahren war Büttner in die Bawag gekommen. Als Mann der Bayrischen Landesbank – sie war Bawag-Aktionärin. Zuvor war Büttner (Wirtschaftsstudium, Jusstudium mit Gerichtsjahr im Grauen Haus!) neun Jahre in London: Citibank, Credit Swiss First Boston. Mit dem Bawag-Skandal endete seine Karriere. Nun ist er „kaufmännischer Angestellter“. Das Blatt könnte sich wenden, sollte der frühere Topbanker freigesprochen werden. m.s.[APA]
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2012)