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Italien geheim – Matera 2019, die Kulturhauptstadt, die Sie garantiert noch nicht kennen!

Matera, Basilicata, Italy: Landscape of the old town
Matera, Basilicata, Italy: Landscape of the old town© ermess/iStock/GettyImages
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Wer 2019 nach Matera reist, begibt sich auf eine wahrlich große Reise – vom Anfang der Zivilisation bis zu brennenden Zukunftsfragen, wie Klimawandel oder sozialem Zusammenhalt, Matera gibt sich als Kulturhauptstadt, die wachrütteln will ... das Ganze inmitten einer herrlichen, unberührten Landschaft.

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Die Konkurrenz zwischen reichem Norden und armem Süden ist eine lange Geschichte in Italien. An der Stelle, wo Eisenbahn und Straße von der Küste Salernos Richtung Landesinneres abbiegen, beginnt der Mezzogiorno, der Süden Italiens, lange Zeit kein Begriff für Kulturtouristen oder Erholungssuchende. Die Einheimischen selbst fanden sich ob der schwierigen ökonomischen Situation nicht selten gezwungen, zum Arbeiten in den Norden auszuwandern. Matera 2019 – das ist eine Verheißung für den so lange „geheimen“ Süden. Die 60.000-Einwohner Stadt inmitten der Provinz Basilicata soll 2019 (gemeinsam mit Plovdiv in Bulgarien) mit Hilfe von EU-Geldern nicht nur für ein Jahr zum Kulturmittelpunkt Europas werden, sondern auch langfristig ein Name in den Köpfen der Europäer bleiben.

Reise zu sich selbst

Damit das gelingt, setzt Matera einerseits auf die noch unentdeckte Schönheit und archaische Beschaffenheit der Landschaft der umgebenden Basilicata. Besiedelt seit über 9000 Jahren ist Matera wie ein ungehobener Schatz, das Stadtbild geprägt von den sogenannten „Sassi“ – Höhlenwohnungen, in den denen bis in die 1950er Jahre über 15.000 Menschen lebten. Diese wurden nicht umsonst 1993 in die Unesco Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Weniger bekannt, aber mindestens ebenso beeindruckend, sind die über 150, teils in der Romanik entstandenen Felsenkirchen im sogenannten „Parco della Murgia“, einer Tuffsteinlandschaft mit Höhlen und Schluchten, die an Kappadokien in der Türkei denken lassen. „Die Gegend lässt einen nicht unberührt“, schreibt auch der Schweizer Geisteswissenschaftler Michael Mente, dessen väterliche Wurzeln in die Region zurückreichen. „Plötzlich erwischt man sich bei existenziellen Gedanken und wird auf sein eigenes Menschsein zurückgeworfen. Es kann passieren, dass der Tourist seine Reisepläne um die Suche nach seinem Selbst erweitert.“

Hollywood auf Italienisch

Die Qualitäten von Matera sowie der gesamten Basilicata entdeckten nicht zuletzt bereits so große Regisseure wie Pier Paolo Pasolini, der in seinem weltbekannten Spielfilm zum Matthäusevangelium (1964) die Geburt Christi in einer der Sassi in Matera drehte. Viele Jahrzehnte später sollte Mel Gibson am selben Ort das alte Jerusalem für seine „Passion Christi“ (2004) wiederauferstehen lassen. Wer seinen Fuß als Tourist in die Stadt setzt, taucht also gleichsam wie in einen Film ein; Wikipedia listet nicht weniger als 21 Filme auf, die hier bereits gedreht wurden.

Welt- und Menschheitsgeschichte im Fokus

Zurück zum Kulturhauptstadtjahr: Matera kann keine Theater oder Museen verkaufen, weil es diese nicht gibt – was Matera kann, ist einen „spürbaren“ Einblick in die Geschichte der Menschheit liefern und Fragen über die Gegenwart und Zukunft stellen. So geht es etwa um die Auseinandersetzung mit einem neuen Erdzeitalter, in dem der Mensch im wesentlichen über das Weiterbestehen der Welt entscheidet. Dazu wird die Austellung „Stratigraphy. Anthropocene Observatory“ des Fotografen Armin Linke nach Matera geholt, die bereits im Haus der Kulturen in Berlin große Erfolge feierte.

Der Tourist als „Bürger auf Zeit“

Matera fragt jedoch nicht nur nach dem Fortbestand der physischen Welt, 2019 werden hier vor allem Frage des Zusammenlebens thematisiert. „Cittadinanza“ heißt das wichtigste Wort der Kampagne, zu Deutsch „Bürgerschaft“. „Wer Matera 2019 besucht, bekommt eine spezielle Bürgerschaft auf Zeit ausgestellt“, sagt Paolo Verri, Leiter des Kulturhauptstadtjahres. Touristen, die 2019 in den unbekannten Süden reisen, sollen nicht unberührt von den großen Fragen Europas in ihr Heimatland zurückkehren. So geht es in vielen Projekten um Aspekte der Migration und Integration.

Mensch und Natur: Silent Academy und Gardentopia

Für die sogenannte „Silent Academy“ wird der italienische Künstler BR1 mit Migranten der lokalen Organisation „Il Sicomoro“ und ortsansässigen Handwerkern Workshops veranstalten, in denen die Asylsuchenden ihre spezifischen Fähigkeiten einbringen können. „Viele der zu uns kommenden Menschen aus dem Süden waren ausgezeichnete Schneider in ihren Heimatländern“, sagt BR1 und fügt hinzu: „Wenn Einheimische und Migranten zusammenarbeiten, passiert echte Integration.“ „Toller Nebeneffekt“: spannende Kunstwerke entstehen, wie Kleider aus Rettungsdecken oder anderen besondern Materialien, kunstvoll zugeschnitten und gemeinsam genäht.

Nachhaltige Kunst für die Basilicata und den Rest der Welt

Auch die Initiative der türkischstämmigen Künstlerin Pelin Tan geht in Richtung Aktivierung der lokalen Community und Vernetzung. In ihrem Projekt „Gardentopia“ sollen viele brach liegende Flächen in und rund Matera nachhaltig begrünt werden. Langzeitziel sei, so Tan, der „Aufbau eines agro-ökologischen Netzwerkes mit der Bevölkerung, den Bauern, den NGOs und den Künstlern der Region.“ Egal ob in der Ausstellung von Arno Linke oder dem Gartenprojekt – Matera 2019 will Kunst produzieren, die „den Klimawandel, soziale Beziehungen, das Verhältnis von Mensch und Natur, Gesellschaft und Natur“ in den Fokus nimmt, so Pelin Tan.

Ausspannen nach dem Kulturtrip

Wer als „Bürger auf Zeit“ in Matera das vielfältige Kulturangebot zwischendurch einfach einmal setzen lassen möchte, ist in der Basilicata damit aber ebenso am richigen Ort. Denn mit seiner Lage zwischen den beiden Meeren, dem Golf von Policastro im Tyrrhenischen Meer und dem Golf von Tarent im Ionischen Meer, ist Lukanien bis heute auch ein wahrer Geheimtipp für Touristen. Hier vermögen nicht nur die hügelige Landschaft im Inland zu bezaubern, sondern auch das glasklare Wasser und die feinen Sandstrände. Auf keinen Fall sollte man sich einen Besuch in der kleinen Hafenstadt Maratea im Golf von Policastro am Tyrrhenischen Meer entgehen lassen. Von hier aus können mit dem Boot die kleinen Inseln und unberührten Buchten der Umgebung besucht werden. Nach einem Tag am Meer lädt der kleine Ort mit seinen zahlreichen Trattorias dazu ein, den Tag gesellig ausklingen zu lassen und das lebendige, italienische Leben auf den malerischen Straßen und Plätzen an sich vorbei ziehen zu lassen. In der Basilicata gibt es eine Ursprünglichkeit zu entdecken, wie man sie nur noch selten findet – ganz geheim eben.

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