Forum Alpbach eröffnet: „Seien wir verwurzelt und offen“

Tiroltag in Alpbach: Tirols Landeshauptmann Platter (r.) mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, dahinter Giuseppe Zorzi, Vertreter des Trentino (r.) mit Innsbrucks Bischof Hermann Glettler und Forums-Präsident Franz Fischler.
Tiroltag in Alpbach: Tirols Landeshauptmann Platter (r.) mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, dahinter Giuseppe Zorzi, Vertreter des Trentino (r.) mit Innsbrucks Bischof Hermann Glettler und Forums-Präsident Franz Fischler.Luiza Puiu
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Das Europäische Forum wurde mit dem Tiroltag feierlich eröffnet. Statt Angst, so der Tenor, brauche Europa Selbstbewusstsein und Gemeinsamkeit.

In Zeiten, in denen viel über die Schwäche Europas geredet und verstärkt auf nationale Lösungen gesetzt werde, sei das Thema des Forums gut getroffen. „Diversität und Resilienz“ lautet das Motto des heurigen Forums Alpbach – und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher ist es, der auf dem Dorfplatz eine kämpferische Parole für die Zukunft ausgibt. Es sei wichtig, die Vielfalt von Kultur, Sprache, Tradition und sozialen Gegebenheiten hochzuhalten. Aber ebenso gelte es, wieder den Willen zum Gemeinsamen zu entdecken. Das Gemeinsame sei es nämlich, was Europa stark gemacht habe – und das müsse man den „Handelsvertretern der Angst und Verunsicherung“ entgegensetzen, die derzeit Hochkonjunktur hätten. „Seien wir verwurzelt und offen!“

„Vielfalt macht stark“

Ein Lob auf die Diversität stimmt auch Forum-Präsident Franz Fischler an. Er sieht in ihr einen „politischen Schatz“, den man hüten und mehren sollte. Vielfalt mache stark – ob es um Themen wie Klimawandel gehe oder um den Kampf gegen Populismus. Es gelte also, unterschiedliche Lebensstile zuzulassen. Aber auch darauf zu achten, dass Menschen dadurch nicht überfordert werden – und Vielfalt nicht missbraucht wird, um Ängste zu schüren.

Wie jedes Jahr ist die feierliche Eröffnung des Forums mit dem Tiroltag ein Zusammenspiel aus Tradition und einem Blick in die Zukunft. „Was wäre Tirol zum Beispiel ohne Schützen, Musik und Trachten?“, fragt etwa Tirols Landeshauptmann Günther Platter. „Ein armes Land.“ Gleichzeitig kündigt er aber auch eine Innovation an – dass sein Bundesland nämlich bis 2050 energieautark sein soll. Und dass ein Energieobservatorium errichtet wird, das Daten verarbeiten und weitergeben soll. So wie er generell die Ressourcen Tirols in seiner Rede in den Mittelpunkt stellt. Sie gelte es, für künftige Generationen zu erhalten.

Dem Forum sei er dankbar, dass das Thema Lebensraum bei den heurigen Gesprächen eine so große Rolle spiele – vor allem in Hinblick auf Naturkatastrophen, die immer wieder passieren, ob Lawinenabgänge, Vermurungen oder Felsstürze. Resilienz, der zweite Begriff im Thema des heurigen Forums, hat auch genau damit zu tun. Also mit der Frage, wie man mit Veränderungen umgeht – etwa auch durch den Klimawandel.
Rund 5000 Teilnehmer aus 100 Staaten werden bis Ende August im Tiroler Bergdorf bei mehr als 200 Veranstaltungen verschiedene Aspekte des Generalthemas debattieren. Im Rahmen der Eröffnung gibt es aber auch gleich etwas Konkretes – so unterzeichnen Vertreter der Europaregion Tirol, also Tirol, Südtirol und Trentino, gemeinsam mit der Stadt Mantua eine Absichtserklärung. In der italienischen Stadt soll ein Andreas-Hofer-Haus in Gedenken an den Tiroler Freiheitskämpfer errichtet werden.

Ein Haus für Andreas Hofer

Passend dazu wird auf dem Alpbacher Dorfplatz die Tiroler Landeshymne „Zu Mantua in Banden“ gespielt, so wie auch am Ende die österreichische Bundeshymne und die Europahymne. Ein passender Abschluss der Festreden, die sich um Europa zwischen Wurzeln und Einheit drehen. Aber auch etwas, das jedes Jahr so gehandhabt wird – also auch eine Tradition.

Forum Alpbach

„Diversität und Resilienz“ ist das Thema des heurigen Forums, das mit dem Tiroltag am Sonntag eröffnet wurde. Dabei waren neben den Landeshauptleuten von Tirol (Günther Platter) und Südtirol (Arno Kompatscher) u. a. Innsbrucks Bischof Hermann Glettler und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.

www.alpbach.org

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