Autos: Die neue Holzklasse hat Zukunft

Luiza Puiu
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Holz könnte schon bald als Werkstoff für die Automobilproduktion interessant werden.

Ansätze, Holz in Autos einzusetzen, gibt es seit vielen Jahrzehnten. So wird der nachwachsende Rohstoff etwa in Luxusautos verbaut. Dort allerdings eher als dekoratives Element, nicht jedoch als Werkstoff für Strukturbauteile.

Geht es nach den Vorstellungen eines österreichischen Forschungskonsortiums aus Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen, könnte Holz in zehn bis fünfzehn Jahren für bis zu zehn Prozent des Gewichts eines Autos verantwortlich zeichnen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „WoodC.A.R.“ erarbeitet man die Grundlagen für den großflächigeren Einsatz von Holz in zukünftigen Fahrzeugen. Das erklärte der Geschäftsführer des Holzcluster Steiermark, Erhard Pretterhofer, bei einer Präsentation der Plattform „Innoregio Styria“ bei den Technologiegesprächen Alpbach.
Noch aber müsse die Automobilindustrie „den Werkstoff erst kennenlernen“, sagte er. Das Verhalten von Holz sei noch nicht so genau vorausberechenbar wie jenes von Metall oder Verbundstoffen. Derzeit wird erforscht, wie sich Holzbauteile etwa bei Unfällen verhalten.

Leicht, stabil, günstig

Für Holz im Auto spreche das relativ geringe Gewicht, bei gleichzeitig hoher Stabilität, sagt Gerhard Krachler von Magna Steyr. Und die Tatsache, dass es sich um ein relativ günstiges Material handle. Zukünftig werde, neben dem CO2-Fußabdruck beim Betrieb des Autos vermutlich auch die Frage der klimaschonenderen Fahrzeug-Produktion mehr zum Thema.

In Frage kommen vor allem Laubhölzer, die man in mehreren Schichten zu zwei- und dreidimensionalen Bauteilen formt, sagt Pretterhofer. Durch die Schichtung entstehen „homogene Gefüge“, in denen etwaige Störungen im nicht einheitlich wachsenden Holz ausgeglichen werden können. All das ist laut Pretterhofer nun eben auch „mathematisch darstellbar“.

Mittlerweile habe die Industrie, darunter etwa auch der Projektpartner Volkswagen, „den Werkstoff am Radar“. Das gilt auch für den Tiroler Spezialfahrzeughersteller Mattro, wo man Holz bereits im kommenden Jahr in einem neuen elektrischen Motorschlitten einsetzen wird, wie Geschäftsführer Alois Bauer erklärt. (APA/red.)

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