Frankeich: Nutella-Aktion führt zu Faustkämpfen in Supermärkten

Reuters
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"Sie sind wie Tiere", berichten Zeugen eines 70-Prozent-Abverkaufs des Haselnussaufstrichs in französischen Supermärkten.

In französischen Supermärkten ereigneten sich am Donnerstag Szenen, die an Hamsterkäufe vor einer bevorstehenden Naturkatastrophe ähneln. Doch bei den Rangeleien in Filialen der Supermarktkette Intermarché drehte es sich nicht um Grundnahrungsmittel, sondern um Nutella. Das Unternehmen startete eine 70-Prozent-Rabattaktion für den beliebten Süßaufstrich aus Italien: Statt 4,50 Euro kostete ein Glas nur 1,40 Euro.

Videos im Internet zeigen, wie Kunden in Scharen zu den Nutella-Regalen strömen, sich gegenseitig rempeln und massenweise Nutella-Gläser in ihre Einkaufswägen häufen. "Sie sind wie Tiere. Eine Frau wurde an den Haaren gezogen, eine ältere Dame bekam eine Box auf den Kopf, eine andere hatte eine blutige Hand. Es war schrecklich", sagte ein Kunde aus Zentralfrankreich der Lokalzeitung "Le Progres".

In einer anderen Filiale im Norden des Landes musste die Polizei gerufen werden, da sich Konsumenten Faustkämpfe lieferten. Angestellte berichteten der Zeitung, dass ein Mann den Supermarkt mit einem blauen Auge verließ. Auch Versuche einzuschreiten, hätten nicht geholfen. Sie verglichen die Szenen mit der Schlacht an der Beresina zwischen Frankreich und Russland im Jahr 1812.

Im Süden Frankreichs sollen sich Menschen auf einen Angestellten geworfen haben, der Paletten mit Nutella trug, schreibt "The Local". Ein Filialleiter aber relativierte: Die Berichte seien übertrieben. Der Abverkauf sei ein Erfolg gewesen. Eine Filiale verkaufte in einer Dreiviertelstunde 700 Nutellagläser. Die Nachfrage nach dem Haselnussaufstrich in Frankreich ist groß: Jährlich kaufen Franzosen rund 100 Millionen Packungen.

>>> Bericht in "Le Progres".

>>> Bericht in "The Local".

(red.)

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