Amazon-Chef Bezos ermahnt Trump

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Der US-Präsident sollte die Medien nicht attackieren, sagte Jeff Bezos, der Eigentümer der "Washington Post" und reichste Mann der Welt. Trump sollte dankbar sein für die Kritik.

Jeff bezos, der Chef des weltgrößten Onlinehändlers Amazon, hat sich auf die Seite der Medien in der Auseinandereinsetzung mit US-Präsident Donald Trump geschlagen. Es sei ein "Fehler" für jeden Mandatsträger, "Medien und Journalisten anzugreifen", sagte Bezos am Donnerstag im Wirtschaftsclub von Washington.

"Es ist wirklich gefährlich, die Medien zu dämonisieren. Es ist gefährlich, die Medien als Abschaum zu bezeichnen, es ist gefährlich, zu sagen, dass sie der Feind der Menschen sind", sagte der 54-Jährige, dem die "Washington Post" gehört. Statt sich so zu verhalten, sollte Trump dankbar sein, dass ihn die Medien hinterfragten.

Zugleich äußerte der laut Forbes-Liste reichste Mann der Welt die Gewissheit, dass die Medien aus der Sache "gut" herauskommen werden. Trump bezeichnete in der Vergangenheit mehrmals die "Washington Post" als Cheflobbyisten von Amazon. Der Chefredakteur der Zeitung hatte versichert, Bezos nehme keinerlei Einfluss auf die Berichterstattung. Zudem griff Trump Amazon wiederholt wegen der Versandgebühren, die der Konzern an die US-Post zahlt, und seiner Steuerpraxis an. Das US-Präsidialamt war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Der rasant wachsende Onlinehändler befindet sich derzeit mitten im Ausschreibungsverfahren für einen zweiten Firmensitz neben Seattle. Bezos sagte, dass der Konzern noch vor Jahresende bekanntgeben werde, welche Stadt das Rennen mache. In der engeren Auswahl sind 20 Orte in Nordamerika - darunter Boston, New York und Austin -, die auf Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Dollar (4,3 Mrd. Euro) und 50.000 Arbeitsplätze hoffen.

(APA/Reuters)

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