„Im EU-Parlament lief ein politischer Schauprozess ab“

Staatssekretär Szalay-Bobrovniczky ist von Sebastian Kurz enttäuscht.
Staatssekretär Szalay-Bobrovniczky ist von Sebastian Kurz enttäuscht. (c) Teresa Zötl
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Der ungarische Staatssekretär Szalay-Bobrovniczky greift im "Presse"-Interview Kanzler Kurz, Karas und EVP-Chef Weber an.

Die Presse: Die ÖVP-Abgeordneten im EU-Parlament haben für ein Rechtsstaatsverfahren gegen Ungarn gestimmt. Sind Sie enttäuscht von Sebastian Kurz?

Vince Szalay-Bobrovniczky: Ich bin ein langjähriger Freund des Kanzlers. Er verfolgte eine ähnliche Migrationspolitik wie Ungarn. Deshalb war das ÖVP-Abstimmungsverhalten im EU-Parlament nicht logisch. Kurz steckte im Dilemma: Die ÖVP-Abgeordneten, vor allem Othmar Karas, den ich gar nicht schätze, waren entschlossen, ihr freies Mandat zu nutzen und gegen Ungarn zu stimmen. Die Kooperation zwischen ÖVP und Fidesz wird trotzdem weitergehen.

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