Russland warnt Trump vor "sehr gefährlichem Schritt"

U.S. President Donald Trump rallies with supporters at Elko Regional Airport in Elko
U.S. President Donald Trump rallies with supporters at Elko Regional Airport in ElkoREUTERS
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Donald Trump kündigte an, den Vertrag mit Russland zur Abschaffung von atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen beenden zu wollen.

Russland hat die USA davor gewarnt, den mit Moskau geschlossenen INF-Vertrag zur Abschaffung von atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen aufzukündigen. Der stellvertretende Außenminister Sergej Riabkow sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Sonntag, "das wäre ein sehr gefährlicher Schritt".

Die internationale Gemeinschaft werde dies nicht verstehen, und es werde sogar eine "strenge Verurteilung" geben, sagte Riabkow. Der Vertrag sei von Bedeutung für die internationale und die atomare Sicherheit sowie für die "Bewahrung der strategischen Stabilität".

US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag angekündigt, dass die USA "das Abkommen beenden" würden. "Russland hat das Abkommen verletzt", sagte Trump. "Wir werden es nicht zulassen, dass sie ein Nuklearabkommen verletzen" und sich Waffen zulegen, "während es uns nicht erlaubt ist". Riabkow verurteilte den Versuch der US-Regierung, durch eine "Erpressungsmethode" Zugeständnisse erreichen zu wollen.

"Tollpatschig und plump"

Der Nachrichtenagentur RIA Nowosti sagte Riabkow, sollte Washington weiterhin "tollpatschig und plump" agieren und sich einseitig aus internationalen Verträgen zurückziehen, bliebe Russland keine andere Wahl als "Vergeltungsmaßnahmen" zu ergreifen. Das gelte dann auch für den Bereich der Militärtechnologie. Soweit wolle Moskau es aber nicht kommen lassen.

Trumps Begründung, wonach Russland das INF-Abkommen verletze, wies der Vizeaußenminister zurück. Moskau verletze den Vertrag nicht, sondern halte ihn im Gegenteil "auf das Strikteste" ein. Zugleich habe sich Russland "über Jahre in Geduld geübt" angesichts schwerer Verstöße gegen das Abkommen durch die USA.

Kritik an Raketensystem 9M729

Washington beschwert sich seit zwei Jahren, dass Moskaus Raketensystem 9M729 gegen den 1987 geschlossenen Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme verstoße. Der INF-Vertrag verpflichtet die USA und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion zur Abschaffung aller landgestützten, atomar bestückbaren Mittelstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5.500 Kilometern.

(APA)

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