„Das Feuer kam von außen, wir hatten das brennbare Material“

Sargon Slio, 51, a farmer, walks in the damaged church of the Virgin Mary at the village of Tel Nasri
Sargon Slio, 51, a farmer, walks in the damaged church of the Virgin Mary at the village of Tel NasriREUTERS
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Bischof Elias Toumeh erklärt, warum der Konflikt in Syrien nichts mit Religion zu tun habe und warnt vor einer neuen Fluchtwelle – diesmal wegen Armut.

Die Presse: Wie sieht nach all den Jahren des Krieges die Lage der Christen in Syrien aus?

Elias Toumeh: Die Christen sind Teil des syrischen Volkes. Ich möchte deshalb über die Lage aller Syrer sprechen: Zum Teil hat sich die Lage verbessert. Es gibt weniger Militäraktionen. Ein fundamentales Problem ist Emigration. Viele verlassen das Land, darunter reiche und gebildete Personen. Wir verlieren so auch unser Potenzial als christliche Gemeinschaft. Unsere Jugend will nicht den Militärdienst ableisten. Viele gehen deshalb in den Libanon. Für Christen gibt es jetzt mehr Sicherheit. Aber die wirtschaftliche Lage ist furchtbar: Es gibt kaum Gas, Treibstoff, keinen Strom. Die Währung ist zusammengebrochen. Die Menschen leiden.

Was muss getan werden?

Wir müssen auf eine politische Lösung drängen. Ohne politische Lösung will sich Europa auch nicht am Wiederaufbau Syriens beteiligen. Viele möchten ja im Land bleiben, aber sie haben nicht ein Minimum dessen, was sie brauchen. Für Europa ist das sehr wichtig, wenn dort über Migration diskutiert wird. Ein Teil unserer Bevölkerung ist wegen des Krieges geflohen. Ich fürchte, dass jetzt erneut viele weggehen werden – wegen der Armut.

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