"Noch schöner": Macron verspricht Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren

Macron verspricht Notre-Dame-Wiederaufbau in von fünf Jahren
Macron verspricht Notre-Dame-Wiederaufbau in von fünf JahrenREUTERS
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Dienstagabend im Fernsehen bekannt gegeben, Notre-Dame in nur fünf Jahren wiederaufbauen zu wollen. Die Ankündigung von Reformmaßnahmen verschob er auf unbestimmte Zeit.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron will die von einem Großbrand schwer beschädigte Pariser Kathedrale Notre Dame innerhalb von fünf Jahren wiederaufbauen. Das Wahrzeichen solle dann noch schöner sein als vorher, sagte Macron in einer Fernsehansprache am Dienstagabend, 24 Stunden nach dem Brand. "Wir werden handeln. Und wir werden Erfolg haben", versicherte er.

"We will rebuild Notre Dame even more beautifully and I want it to be completed in five years, we can do it," sagte Macron in einer TV-Übertragung.

Spender sagten am Dienstag bereits Hunderte Millionen Euro für den Wiederaufbau der jahrhundertealten gotischen Kathedrale zu. Allein die drei französischen Milliardärsfamilien Arnault, Pinault und Bettencourt-Meyers wollen insgesamt eine halbe Milliarde Euro geben.

Macron hatte auch über Frankreich hinaus zu Spenden aufgerufen. Premierminister Edouard Philippe rief am Dienstag eine Ministerrunde zusammen, um über den Wiederaufbau des ausgebrannten Gotteshauses zu beraten. Viele Länder boten Hilfe an - auch in Form von Expertise für die Restaurierung des Gebäudes - und bekundeten ihre Anteilnahme.

Der Vatikan twitterte, Papst Franziskus bete "für Frankreichs Katholiken und für die Bevölkerung von Paris". Queen Elizabeth II erklärte, sie sei "tiefbetrübt". Bundespräsident Alexander Van der Bellen ließ als Zeichen der Solidarität Österreichs mit dem französischen Volk auf der Präsidentschaftskanzlei die französische Flagge hissen und drückte in einem Brief seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron seine Anteilnahme aus.

Reformmaßnahmen auf unbestimmte Zeit verschoben

Weiters hat Macron die Verkündung seiner Reformmaßnahmen im Zuge der "Nationalen Debatte" auf unbestimmte Zeit verschoben. Im Moment sei nicht die richtige Zeit dafür, sagte der Präsident in einer kurzen Fernsehansprache am Dienstag.

Der Präsident sagte wegen des Feuers bereits am Montag eine TV-Ansprache und eine Pressekonferenz zu seinen Reformplänen ab. Er hatte eine Bürgerdebatte zur Beruhigung der "Gelbwesten"-Krise im Jänner ins Leben gerufen und den Franzosen für Mitte April konkrete Ergebnisse versprochen.

(Red.)

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