Netanjahu spielt mit dem Frieden in Nahost

Das fruchtbare Westjordantal ist umstritten.
Das fruchtbare Westjordantal ist umstritten.(c) Reuters
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Israels Premier setzt im Wahlkampf alles auf eine Karte und verspricht den jüdischen Siedlern die Annexion des Westjordantals.

Benjamin Netanjahu kämpft bei den von ihm vom Zaun gebrochenen Neuwahlen am Dienstag in Israel an vielerlei Fronten: Die Wahlversprechen sind groß, und der Einsatz im Wahlpoker ist hoch - auch der ganz persönliche. Bodyguards zerrten ihn am Dienstagabend von der Bühne in der südisraelischen Küstenstadt Ashdod, als schriller Bombenalarm ertönte. Das Abwehrsystem „Iron Dome“ fing die vom Gazastreifen abgefeuerten Raketen auf Ashdod und Ashkelon ab, und der Premier konnte seine Wahlkampfkundgebung nach einigen Minuten unter „Bibi“-Sprechchören fortsetzen. Israels Luftwaffe flog daraufhin Vergeltungsschläge gegen Hamas-Ziele in Gaza.

Ob die Attacken aus dem Gazastreifen bereits die Reaktion der palästinensischen Fundamentalisten auf die Ankündigung Netanjahus in einer TV-Rede in Ramat Gan wenige Stunden zuvor waren, in dem er den Wählern die Annexion des fruchtbaren Jordantals bis zum nördlichen Teil des Toten Meers verheißen hate, verhieß, rund ein Drittel des Westjordanlands umfasst? Netanjahu sieht ein Zeitfenster, eine einmalige Chance, wie er sagt. „Seit dem Sechstage-Krieg haben wir noch nie eine solche Gelegenheit gehabt, und ich zweifle, ob sie in den nächsten 50 Jahren noch einmal kommt.“

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