Israel-Solidaritätskundgebung in Wien

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Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde kritisierte vor der Wiener Oper die einseitige Berichterstattung: "Schuld ist immer Israel".

Etwa 500 Personen sind am Mittwoch dem Aufruf zur Solidaritätskundgebung für Israel vor der Wiener Oper gefolgt. Die Hauptkritik der Sprecher, darunter Israels Botschafter Aviv Shir-On und Oskar Deutsch, Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, galt der "einseitigen Berichterstattung".

Deutsch kritisierte, dass Medien und Politik immer nur aktiv würden, wenn Israel auf einen der vielen Raketenangriffe von palästinensischer Seite reagiere. "Dann wird ein großes Medienecho erzeugt und es entsteht das Bild eines aggressiven Staates. Schuld ist immer Israel", sagte Deutsch. Shir-On betonte in seiner Ansprache, die Hamas sei für die derzeitige Eskalation verantwortlich und würde bewusst die eigene Bevölkerung als Schutzschild verwenden.

Maximilian Gottschlich, Universitätsprofessor für Publizistik, kritisierte, dass die Umkehr von Opfer und Täter die Berichterstattung durchziehe. "Der neue Antisemitismus im Gewand eines Anti-Zionismus gehört heute zum guten Ton." Laut einer Umfrage würden 42 Prozent der Österreicher der Aussage zustimmen, dass "die Israelis heute so unmenschlich mit den Palästinenser umgehen wie die Nazis mit den Juden."

Dani Kapp, Vorstand Österreichisch-Israelische Gesellschaft, erinnerte an die geschichtlich begründete Verantwortung Österreichs gegenüber Israel und forderte von der österreichischen Regierung, gegen die Anerkennung Palästinas als Nicht-staatliches Mitglied der UN zu stimmen, die für die UNO-Generalversammlung am 29. November geplant sei.

Organisiert wurde die Veranstaltung von "Free Gaza from Hamas", ein Bündnis aus einigen Vereinen und Gesellschaften, darunter die Israelitische Kultusgemeinde, die Österreichisch-Israelische Gesellschaft, Christen an der Seite Israels-Österreich, die Basisgruppe Politikwissenschaft und die Zionistische Föderation in Österreich.

(APA)

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