Afghanischer Geheimdienstchef bei Anschlag verletzt

AsaduAfghanischer Geheimdienstchef bei Anschlag verletzt
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Asadullah Khalid wurde bei einem Angriff mit einer Granate verletzt. Er wird beschuldigt, in außergerichtliche Hinrichtungen und Folter verwickelt gewesen zu sein.

Der Chef des afghanischen Geheimdienstes NDS hat am Donnerstag nach Angaben seiner Behörde ein Attentat in seiner Residenz in der Hauptstadt Kabul überlebt. Asadullah Khalid "entging einem feigen Terroranschlag in Kabul-Stadt unversehrt", hieß es in einer kurzen Mitteilung des National Directorate of Security (NDS). Der private Fernsehsender Tolo TV meldete dagegen, Khalid sei verletzt worden.

Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Nach Angaben der Aufständischen griff ein Selbstmordattentäter den NDS-Chef an.

Tolo TV berichtete, zu dem Anschlag sei es im Gästehaus des NDS in der Innenstadt gekommen, in dem der Geheimdienstchef wohne. Nachbarn hätten berichtet, es habe zunächst eine kleinere Explosion gegeben, dann sei Khalid mit einem Fahrzeug in Sicherheit gebracht worden.

Aufständische wie die Taliban greifen immer wieder Regierungsvertreter oder andere Würdenträger an. Im September vergangenen Jahres hatte ein Selbstmordattentäter den Vorsitzenden des Hohen Friedensrates, Burhanuddin Rabbani, mit in den Tod gerissen. Rabbani sollte einen Versöhnungsprozess mit den Aufständischen einleiten.

Khalid ist seit September Geheimdienstchef. Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Ernennung durch Präsident Hamid Karzai, weil Khalid beschuldigt wird, während seiner Zeit als Gouverneur der Provinzen Ghazni in den Jahren 2001 bis 2005 und Kandahar in den Jahren 2005 bis 2008 in Fälle außergerichtlicher Hinrichtungen und Folter verwickelt gewesen zu sein. Zudem werden ihm Korruption und Beteiligung an Drogengeschäften zur Last gelegt.

(APA/dpa/Reuters)

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