Die Italien-Wahl fiel unerwartet knapp aus: Die Sozialdemokraten unter Pier Luigi Bersani erreichten in der Abgeordnetenkammer 29,5 Prozent der Stimme. Im Senat hat jedoch kein Lager eine Mehrheit. In der Nacht auf Mittwoch sprach Bersani daher von einer "sehr heiklen Lage", die durch die Wahl entstanden sei.
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Die Mitte-Rechts-Allianz um Silvio Berlusconi schaffte unerwartete 30,7 Prozent. "Italien braucht tragfähige Regierung", kündigte Berlusconi an und gab sich im gleichen Atemzug ungewohnt kompromissbereit: Eine Einigung mit der Mitte-links-Allianz um Bersani sei nicht auszuschließen.
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Berlusconis offizieller Parteichef Angelino Alfano jubelte am Wahlabend: "Wir sind die Koalition mit der relativen Mehrheit im Senat. Das ist ein außerordentliches Ergebnis, für das wir uns bei Berlusconi bedanken."
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"Diese Wahl ändert die Geschichte des Landes. Ehrlichkeit wird in Italien wieder hoch im Trend sind", jubelte der Komiker Beppe Grillo, dessen Protestbewegung als drittstärkste Kraft ins Parlament einzieht. Gleichzeitig bedauerte er den unerwartet starken Wahlerfolg von Silvio Berlusconi. "Das Land Berlusconi zurückzugeben, wäre ein Verbrechen gegen die Galaxis."
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"Einige sind vielleicht von einem etwas besseren Ergebnis ausgegangen, aber ich bin sehr zufrieden", sagte der scheidende Premier Mario Monti trotz des schwachen Abschneidens seines bürgerlichen Bündnisses. Besorgt zeigte er sich wegen der Gefahr der Unregierbarkeit in seinem Land. "Italien muss eine Regierung garantiert werden. Es ist noch zu früh, um an Lösungen zu denken, wir stehen vor einer gravierenden Verantwortung."
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"Es ist schwer zu interpretieren, was in Italien da ausgedrückt worden ist", rätselte der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz. Er warnte vor einer langsamen Rückkehr der Eurokrise. Die Pattsituation im Senat erfordere Gesprächsbereitschaft der Parteien, um das Land weiter regieren zu können: "Wenn das nicht der Fall ist, dann droht ganz sicher erneut eine Phase der Unsicherheit, die wir ja gerade einigermaßen überwunden hatten."
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"Einige sind ausgebildete Komiker, andere auch unfreiwillige", kommentierte SP-Bundeskanzler Werner Faymann den Ausgang der Italien-Wahl. Europaweit müsse man jedenfalls jene stärken, "die etwas vorhaben". "Alles, was die konstruktiven Kräfte in einem Land stärkt, hilft in Europa", sagte er.
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"Der Wähler hat immer recht", betonte VP-Vizekanzler Michael Spindelegger, das italienische Ergebnis sei zu akzeptieren. Dennoch brauche eine handlungsfähige Regierung in Italien eine Mehrheit in beiden Parlamentskammern. "Ich hoffe sehr, dass man sich am Riemen reißt", sagte Spindelegger.
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''Wahl ändert Geschichte des Landes''
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