Klausova soll Botschafterin in Slowakei werden

Livia Klausova Václav Klaus
Livia Klausova Václav Klaus(c) AP (Petr David Josek)
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Tschechiens Präsident Zeman will sich bei Frau des Amtsvorgängers für Wahlhilfe bedanken.

Prag/Hjs. Mehr als zwei Jahrzehnte nahm Livia Klausova an der Seite ihres Ehemannes protokollarische Pflichten wahr. Der war Finanzminister, Premier, Chef des Abgeordnetenhauses und zuletzt zehn Jahre Präsident Tschechiens – Václav Klaus. Geht es nach Klaus-Nachfolger Miloš Zeman, dann sollte die frühere First Lady aus Prag nächste tschechische Botschafterin in der Slowakei werden.

Zeman hat per Telefon die Angelobung des Karrierediplomaten Jaromir Plisek in Bratislava gestoppt und ist damit auf massiven Protest von Außenminister Karel Schwarzenberg und Premier Petr Necas gestoßen. Necas nannte das Vorgehen Zemans das eines „politischen Amateurs“. Das war eine bewusste Replik gegen Zeman, der sich gern als „einziger Profi unter einem Haufen von Amateuren“ bezeichnet.

Man könnte einwenden, dass Livia Klausova gar nicht so schlecht geeignet sei für den Posten in Bratislava. Sie ist gebürtige Slowakin. Doch Zeman geht es um etwas anderes: Er will sich offenbar für den Einsatz Klausovas im Wahlkampf gegen Schwarzenberg bedanken. Klausova hatte da betont, es sei für sie unvorstellbar, dass mit der Frau von Schwarzenberg eine First Lady auf der Prager Burg sitze, die Deutsch spreche.

Schwarzenberg blockiert

Dankbarkeit gegenüber der Kommunistischen Partei für deren Wahlempfehlung zu seinen Gunsten bewies Zeman mit dem Wunsch, den früheren tschechoslowakischen Kosmonauten Vladimir Remek zum Botschafter in Moskau zu berufen. Im Gespräch ist zudem der Botschafterposten in Israel für den Expremier und Präsidentschaftskandidaten Jan Fischer.

Alle diese Vorschläge lehnt Außenminister Schwarzenberg ab. Während Klausova sich bisher nicht zu dem Vorschlag äußerte, zeigte sich Václav Klaus sicher, dass seine Gattin die Aufgabe perfekt beherrschen würde.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2013)

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