Nordkorea: Kim entlässt Verteidigungsminister

Suedkorea starten zweitaegiges Militaermanoever
Suedkorea starten zweitaegiges Militaermanoever(c) Reuters (� KCNA KCNA / Reuters)
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Der als Hardliner geltende Minister Kim Kyok-sik wurde nach nur sechs Monaten abgelöst. Südkorea und die USA starten ein gemeinsames Militärmanöver.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat den als Hardliner geltenden Verteidigunsminister Kim Kyok-sik ersetzt. Als Nachfolger stellten die staatlichen Medien Jang Jong-nam vor, der in Südkorea als relativ unbekannter General gilt. Der neue "Minister der Volkarmee" Jang Jong-nam sah sich nach den Berichten eine Aufführung des Lied- und Tanzensembles der internen Sicherheitskräfte an, bei der auch Kim Jong-un anwesend war.

Ein Grund für den Wechsel an der Spitze des Ressorts wurde nicht genannt. Kim Kyok-sik, der erst im November zum Minister ernannt worden war, soll jedenfalls hinter dem Beschuss einer zu Südkorea gehörenden Insel im November 2010 durch Nordkoreas Küstenartillerie gestanden haben.

Südkorea und USA starten Manöver

Südkorea und die USA haben am Montag eine gemeinsame Marineübung begonnen. Für das zweitägige Manöver lief auch der atombetriebene Flugzeugträger "USS Nimitz", eines der größten Kriegsschiffe der Welt, aus dem südkoreanischen Hafen Busan aus, wie die US-Marine mitteilte. Zu dem Manöver, das die "regionale Sicherheit und Stabilität stärken" solle, gehören demnach auch Flug- und Luftabwehrübungen. Auch Zerstörer seien beteiligt.

Nordkorea hatte die Militärübung im Voraus als "schwerwiegende militärische Provokation" verurteilt. "Das ist eine mutwillige Drohung gegen uns (...), die die Halbinsel an den Rand eines Atomkriegs bringt", schrieb die Zeitung "Rodong Sinmun", das offizielle Organ der in Nordkorea herrschenden kommunistischen Partei, am Montag in einem Leitartikel. Die "Kriegstreiber" sollten "nie vergessen, dass unsere Truppen vollauf bereitstehen, um sofort gemäß der Einsatzpläne unseres Oberkommandos anzugreifen".

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschärft. Nach Raketenstarts und einem Atomtest im Februar kappte Pjöngjang im April unter anderem alle Notfallverbindungen zum Süden und schloss die gemeinsam betriebene Sonderwirtschaftszone Kaesong. Zudem drohte das abgeschottete Land Seoul und Washington mit Atomangriffen. Zuletzt schien sich die Lage jedoch wieder etwas zu entspannen. Nach US-Angaben zog Nordkorea vor einer Woche zwei Raketen von Abschussrampen an der Ostküste des Landes ab.

(APA/AFP)

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