Die Anlage in Yongbyon könnte in ein bis zwei Monaten wieder in Betrieb gehen. Sie hatte das Material für Nordkoreas Nukleartests geliefert.
Nordkorea dürfte nach Ansicht von Experten schon in einigen Wochen einen vor Jahren abgeschalteten Atomreaktor zur Produktion von waffentauglichem Plutonium neu starten. Das US-Korea-Institut an der Johns-Hopkins-Universität vermutet, der Neustart des Reaktors im Atomzentrum Yongbyon könnte in ein bis zwei Monaten erfolgen. Unklar sei allerdings, ob frische Brennstäbe für den Reaktor vorhanden seien, hieß es am Dienstag auf der Website "38 North" des Instituts. Im Streit um sein Atomprogramm hatte das Land im April angekündigt, alle Anlagen in Yongbyon neu starten zu wollen.
Angst vor neuen Spannungen
Das Hochfahren des Reaktors würde erneut die Spannungen mit Südkorea und den USA verschärfen. Aus der Anlage hat das Regime in Pjöngjang das Material für seine Atomtests 2006 und 2009 bezogen.
Im Februar 2007 hatte das nordkoreanische Regime in Verhandlungen mit Südkorea, den USA, Russland, China und Japan zugesagt, den Reaktor herunterzufahren. Ein Jahr später wurde der Kühlturm des Nuklearkomplexes medienwirksam gesprengt.
Vor drei Monaten hat sich jedoch das Verhältnis zwischen Nordkoreas neuem Machthaber Kim Jong-un und dem Westen erneut deutlich verschlechtert. Der Diktator versuchte Südkorea mit großangelegten Militärmanövern einzuschüchtern und drohte den USA mit einem Atomkrieg.
(APA/dpa/red)