Algerien stellt Bedingungen im Grenzstreit mit Marokko

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Algerien fordert ein Ende der Diffamierungskampagne, eine Kooperation im Kampf gegen die Drogen und einen Konsens im Konflikt um die Westsahara.

Die Fronten im Grenzstreit im Maghreb bleiben verhärtet. Das algerische Außenministerium hat kürzlich drei neue Bedingungen für die Öffnung der Grenze zwischen Algerien und Marokko angekündigt. Die Grenze ist seit 1994 geschlossen.

Erstens: Der sofortige Stopp einer Verleumdungskampagne in den marokkanischen Medien. Zweitens: Die uneingeschränkte, praktische und wirksame Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, um den Drogenschmuggel nach Algerien und die illegale Einwanderung zu stoppen. Drittens: Marokko müsse die Position Algeriens im Westsahara-Konflikt anerkennen und aufhören, die diplomatischen Spielregeln im Westsahara-Konflikt zu ändern.

Folgen des Bürgerkriegs

Marokkos Außenminister Saad Eddine Othmani spielte den Ball an Algerien weiter. „Wir haben große Anstrengungen unternommen und viele Delegationen nach Algerien geschickt. Es gab auch algerischen Bemühungen, aber das ist nicht genug" sagte er gegenüber "BBC Arabic". Laut Othmani ist Marokko bereit, mit Algerien über alle Aspekte zu diskutieren.

Zur Vorgeschichte: Nach Ausbruch des algerischen Bürgerkriegs explodierten 1994 Bomben in Marrakesch, als algerische und marokkanische Bewaffnete das Hotel Atlas Asni in Beschuss nahmen. Die marokkanische Regierung warf dem algerischen Geheimdienst eine Beteiligung an dieser Aktion vor, sie führte umgehend die Visumspflicht für algerische Staatsbürger ein. Daraufhin schloss Algerien die Grenzen zu Marokko.

Westsahara-Konflikt

Zwischen Algerien und Marokko schwelt bis heute vor allem der Konflikt um die Westsahara, der 1975 während der spanischen Besetzung ausbrach. Während der marokkanisch-spanischen Verhandlungen forderte die marokkanische Regierung den Wiederanschluss der Westsahara. Die Polisario-Front wiederum setzt sich für die Gründung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara ein. Algerien beharrt auf den Standpunkt, dass die saharauische Bevölkerung selbst über ihre Zukunft entscheiden müsse: ob sie die volle Unabhängigkeit will oder Teil Marokkos sein möchte.

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