Japan will Pekings neue Flugverbotszone ignorieren. Japan Airlines und All Nippon Airways haben ihre Flugpläne an Chinas Behörden übermittelt.
Tokio/Peking. Keine Entspannung im chinesisch-japanischen Territorialstreit: Während Tokio die Errichtung einer chinesischen Luftverteidigungszone über den Senkaku-Inseln als versuchte Gewaltanwendung kritisierte, schickte Peking am gestrigen Dienstag mehrere Kriegsschiffe in die Region.
Tokio wies alle Fluglinien an, die neue Zone zu ignorieren. Zuvor hatten Japan Airlines und All Nippon Airways (ANA) ihre Flugpläne an Chinas Behörden übermittelt. Beide Fluggesellschaften wollen die Angelegenheit prüfen, betonten aber, der Sicherheit der Passagiere absoluten Vorrang einzuräumen. In der neu errichteten „Identifikationszone zur Luftverteidigung“ verlangt China seit Samstag, dass sich ausländische Flugzeuge zu erkennen geben und den Anweisungen seiner Luftwaffe folgen. Sonst drohen ihnen nicht näher beschriebene militärische Gegenmaßnahmen.
Unterdessen lief der einzige Flugzeugträger Chinas, begleitet von zwei Zerstörern und zwei Fregatten, aus, um in den umstrittenen Gewässern Tests, militärische Übungen und „wissenschaftliche Forschung“ vorzunehmen. Die Fahrt in das Südchinesische Meer wurde als „normal“ geplante Trainingsfahrt bezeichnet, zitierte die Agentur Xinhua die chinesische Marine. (APA/DPA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2013)