Moskau: Hunderte Kriegsgegner festgenommen

RUSSIA UKRAINE CRISIS
RUSSIA UKRAINE CRISIS APA/EPA/STRINGER
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Demos gegen einen Militäreinsatz in der Ukraine wurden von der Polizei eingekesselt und am Weiterzug gehindert. Putin-Anhänger durften hingegen demonstrieren.

Bei Protesten gegen einen russischen Militäreinsatz in der Ukraine am Sonntag in Moskau sind nach Angaben von Aktivisten Hunderte Demonstranten festgenommen worden. Insgesamt habe die Polizei bei zwei Kundgebungen rund 350 Menschen gefasst, teilte die Bürgerrechtsgruppe Ovdinfo mit. Die Polizei sprach dagegen laut Agentur Interfax von etwa 50 Festnahmen wegen "Störung der öffentlichen Ordnung".

Die Demonstranten versammelten sich in der Nähe des Verteidigungsministeriums im Zentrum der russischen Hauptstadt sowie auf dem Maneschnaja-Platz unweit des Kremls. Ihr Aufzug wurde von der Polizei eingekesselt und mit quergestellten Bussen am Weiterzug gehindert. Einige Demonstranten reckten die ukrainische Landesflagge empor und trugen die blau-gelben Nationalfarben, auf ihren Plakaten stand die Parole "Nein zum Krieg". Vielen Festgenommenen droht laut Ovdinfo eine 15-tägige Inhaftierung.

Auch in St. Petersburg nahm die Polizei dutzende Menschen in Gewahrsam, die sich an einer Demonstration beteiligt hatten, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Demos von Putin-Anhängern erlaubt

Dagegen erlaubten die Behörden in mehreren Städten Kundgebungen von Anhängern des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die ein hartes russisches Eingreifen auf der Krim unterstützen. In Moskau nahmen laut Polizei rund 20.000 Menschen an einem Marsch teil, zu dem die Putin-Partei Vereintes Russland auf ihrer Webseite aufgerufen hatte. Der Partei zufolge sind viele Menschen in der Ukraine "Verfolgung und Gewalt ausgesetzt, weil sie Russisch sprechen und Russland freundlich gesinnt sind".

Das russische Parlament hatte am Samstag auf Antrag von Putin die Entsendung von Truppen auf die mehrheitlich prorussische Krim genehmigt. Als Begründung führte der Präsident eine "Bedrohung" für die auf der Halbinsel lebenden russischen Staatsbürger an.

(APA/AFP)

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