UNO will Tötung von Zivilisten im Jemen ahnden

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Menschenrechtskommissar Hussein fordert Ermittlung.

Sanaa/Jeddah. Tausende Zivilisten sind im Bürgerkrieg im Jemen bereits getötet worden. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Raad al-Hussein, fordert nun Konsequenzen: Alle beteiligten bewaffneten Gruppen hätten schwere Verbrechen an der Bevölkerung begangen, sagte er bei der Vorstellung eines UN-Berichts in Genf. Hussein fordert eine unabhängige Untersuchung und eine mögliche Verfolgung durch die internationale Strafjustiz.

Seit März 2015 sind mindestens 3799 Zivilisten getötet und 6711 verletzt worden. Hussein appellierte an die Staatengemeinschaft, ein unabhängiges Gremium einzurichten, das mit dem Mandat für umfangreiche Ermittlungen zu Kriegsverbrechen beauftragt wird.

Kritik an Saudiarabien

Im Jemen bekämpfen die vom Iran unterstützten, schiitischen Houthi-Rebellen den international anerkannten Präsidenten Abd-Rabb Mansour Hadi, der von der saudiarabischen Luftwaffe unterstützt wird. Deshalb steht auch Riad am Pranger.

US-Außenminister John Kerry traf am Donnerstag im saudischen Jeddah König Salman und Vize-Kronprinz Mohammed bin Salman. Dort wollte Kerry auch über eine mögliche Lösung des Konflikts sprechen. Details wurden zunächst nicht bekannt. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.08.2016)

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