Eine Autobombe explodierte in der Hauptstadt der umkämpften Provinz Helmand, die Taliban sprechen von einem "Märtyrer-Anschlag". Die genaue Opferzahl ist ungewiss.
Bei einem Autobomben-Anschlag der radikalislamischen Taliban in Afghanistan sind nach offiziellen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden. 21 weitere seien bei der Explosion in der Hauptstadt der umkämpften Provinz Helmand, Laschkar Gah, verletzt worden, sagte der Sprecher des Provinzgouverneurs, Omar Zwak.
Ziel des Anschlags am Samstag waren nach offiziellen Angaben Militärfahrzeuge vor einer Bank, wo Soldaten ihren Sold abholten. Zuvor war von mindestens acht Toten die Rede.
Taliban-Sprecher Kari Achmadi teilte via Twitter mit, es habe sich um einen "Märtyrer-Anschlag" gehandelt. 39 Soldaten seien getötet oder verletzt worden. Die Islamisten geben die Zahl der Toten und Verletzten meist deutlich höher an als die Behörden.
Helmand großteils von Taliban kontrolliert
In der Südprovinz Helmand liefern sich afghanische Streitkräfte und radikalislamische Taliban derzeit heftige Gefechte. Immer wieder greifen die USA mit Luftangriffen ein. Erst kürzlich sollen die Amerikaner bei Luftschlägen gegen die Extremisten in Helmand auch viele Zivilisten getötet und verletzt haben.
Die Taliban haben ihren Herrschaftsbereich in Afghanistan weiter vergrößert, wie aus dem jüngsten Bericht des Spezialinspekteurs des US-Senats für den Wiederaufbau in Afghanistan (SIGAR) hervorgeht. Sie kontrollieren mittlerweile 80 Prozent der Provinz und wollen hier einen Staat im Staat erkämpfen. Helmand ist auch das Zentrum der milliardenschweren illegalen Opiumindustrie Afghanistans.
(APA/dpa)