Österreichs Außenminister Kurz erteilt britischen Sonderwünschen im Interview mit der "Presse" eine Absage und fordert eine EU-Reform. Er will 14 Milliarden Euro einsparen.
Kurz bevor die britische Premierminister Theresa May am Montag den Termin für den Beginn des Brexit bekannt gab, war der österreichische Außenminister Sebastian Kurz wohl schon unter den ersten Eingeweihten. Früh am Morgen traf er in der mächtigen offiziellen Residenz des britischen Außenministers unweit des Buckingham Palace Amtsinhaber Boris Johnson zu einem Gespräch. Der Foreign Secretary gab sich danach in Gegenwart von „my friend Sebastian“ vor österreichischen Medien betont jovial und betonte: „Wir wollen einen Brexit, der für beide Seiten positiv ist“.
Dazu gehöre auch eine rasche Regelung der Rechtsstellung der EU-Bürger nach dem Brexit. Die Idee weiterer britischer Zahlungen in das EU-Budget nannte er hingegen „eher satirisch“, immerhin habe sich das Land für den Austritt entschieden. Kurz, der auf seiner Stippvisite in London auch Brexit-Minister David Davis und Schatzkanzler Philip Hammond traf und ein österreichisches Start-up-Unternehmen besuchte, erklärte im Interview mit der „Presse“ seine Positionen zum Brexit und die Konsequenzen für Europa.
Herr Außenminister, 25.000 Österreicher leben in Großbritannien, die heute wegen des Brexits um ihre Rechtsstellung bangen. Sind Sie auch besorgt?