Die Präsidententochter bekommt ein Büro im Weißen Haus und Zugang zu vertraulichen Akten. Von den Vorschriften für Regierungsmitarbeiter möchte sie nicht behelligt werden.
Washington. Seit Donald Trump das Weiße Haus bezogen hat, tritt ein Muster immer sichtbarer zu Tage: jedes Mal, wenn Gerüchte über ein besonders kontroversielles Vorhaben an die Oberfläche steigen, folgt rasch ein wohlwollender Bericht, demzufolge Tochter Ivanka Trump und ihre Ehemann Jared Kushner den Präsidenten vom Allerschlimmsten abgebracht haben. „Javanka“, wie das derzeit wohl mächtigste Paar in Washington genannt wird, stilisieren sich als liberales Korrektiv eines Populisten, der des Öfteren die Grenze zur Demagogie überschreitet. Das war zum Beispiel Anfang Februar zu beobachten, als die Meldung die Runde machte, Trump und Kushner hätten einen präsidentiellen Erlass verhindert, der den Schutz von Homosexuellen am Arbeitsplatz beschnitten hätte.
Ethischer Grenzgang
Die 35-jährige, älteste Tochter des Präsidenten platziert sich auch stets prominent, wenn es bei PR-Veranstaltungen im Weißen Haus um „weiche“ Themen wie die Förderung von Frauen in unternehmerischen Führungspositionen geht. Vorigen Freitag saß sie bei einer Diskussion zu Fragen der Lehrausbildung an der Seite von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel; Rasch wurde kolportiert, Ivanka habe ihren Vater dazu bewogen, dieses Thema auf die Tagesordnung seines ersten Treffens mit der Kanzlerin zu setzen.