Der chinesische Präsident Xi telefoniert mit Trump, um die Krise zu entschärfen.
Peking. China und die USA suchen verzweifelt nach einer gemeinsamen Linie in der Nordkorea-Krise. Chinas Präsident Xi Jinping hat sich gestern in einem Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump dafür stark gemacht, den Streit mit Nordkorea mit friedlichen Mitteln beizulegen.
China ist der wichtigste Alliierte Nordkoreas, vom Handel mit dem großen Nachbarn hängt das Überleben der stalinistischen Diktatur ab. Die USA fordern von Peking strengere Maßnahmen. China will aber trotz frostiger Beziehungen den Sturz des Regimes in Pjöngjang vermeiden. Peking fürchtet nicht nur eine destabilisierende Flüchtlingswelle, sondern auch eine Wiedervereinigung Koreas und somit eine Stärkung des US-Alliierten Südkorea.
Die USA und Südkorea befürchten, dass Nordkorea schon in nächster Zukunft einen weiteren Atomsprengsatz testen könnte. Trump beorderte deswegen einen Flugzeugträgerverband in die Region. „Nordkorea sucht Ärger“, schrieb Trump auf Twitter. Er werde „das Problem lösen, mit oder ohne die Hilfe Chinas.“
Japan plant gemeinsame Manöver mit dem Marineverband des US-Flugzeugträgers; Zerstörer werden ins Ostchinesische Meer entsendet. Die Aktion ist als Demonstration der Stärke gegenüber Nordkorea gedacht. (Reuters, red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2017)