CNN weigert sich, Trumps "Fake News"-Spot zu zeigen

Der 30-sekündige Film sorgt für Zündstoff.
Der 30-sekündige Film sorgt für Zündstoff.Youtube, Donald-Trump-Werbefilm
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In einem Werbefilm bezeichnet der US-Präsident CNN als "Fake News". Als der Nachrichtensender den Clip nicht zeigen will, wirft Trumps Team ihm "Zensur" vor.

Knapp mehr als 100 Tage ist US-Präsident Donald Trump im Amt - und wirbt bereits wieder für seine Wiederwahl für das Jahr 2020. Doch mit seinem gerade einmal 30-sekündigen Werbespot sorgt der starke Mann im Weißen Haus für Zündstoff. Denn in dem Video bezeichnet er die Nachrichten großer Fernsehnetzwerke als "Fake News" und bezichtigt sie damit der Verbreitung von Falschnachrichten.

Der Nachrichtensender CNN weigerte sich am Dienstag, den Spot zu zeigen. Neben bekannten Nachrichten-Anchors, wie der NBC-Moderatorin Andrea Mitchell, ist in einer kurzen Szene auch der renommierte CNN-Moderator Wolf Blitzer zu sehen. Über den Fotos wird in roten, großen Buchstaben der Schriftzug "Fake News" eingeblendet.

CNN habe angesucht, die Grafik zu entfernen, schrieb der Nachrichtensender auf der Plattform Twitter. "Die Mainstream-Medien sind nicht Fake News. Daher ist die Werbung falsch. Laut unserer Firmenpolitik können wir diesen Film nur akzeptieren, wenn die Grafik entfernt wird", lautet es in dem Statement. Und weiter: "Das sind die Fakten", schreibt der Sender in Anspielung auf Trumps Vorwürfe, Medien verbreiteten nur Falschmeldungen.

Das Weiße Haus ließ nicht lange mit einer Antwort warten. Die Entscheidung von CNN sei "reine und einfache" Zensur, sagte Michael Glassner, der Chef der Kampagne, in einem Statement. Dass der Sender die Werbung nicht zeigen wolle, zeige, dass er gegensätzliche Meinungen fürchte. Doch: "Die loyalen Unterstützer von Donald Trump kennen die Wahrheit: Mainstream-Medien führen in die Irre, sie täuschen und lenken ab." Denn sie berichteten nicht über die Tatsache, dass "Präsident Trump Amerika wieder groß macht".

Der Clip, für den Trumps Kampagnenteam laut "Washington Post" 1,5 Millionen Dollar budgetiert haben soll, bewirbt die ersten 100 Tage Amtszeit des US-Präsidenten. Amerika habe selten einen derartigen Erfolg wie unter Trump gesehen, heißt es darin. Unternehmen würden wieder in Jobs für Amerikaner investieren, die USA sei wieder energieautark geworden, Regulierungen, die Arbeitsplätze vernichteten, seien abgeschafft worden und die Regierung habe den größten Steuersenkungsplan der Geschichte vorgelegt. All das würde man nicht aus den Nachrichten der Mainstream-Medien erfahren.

Wohl keinem anderen Medium warf Trump die Verbreitung von "Fake News" so oft vor, wie CNN. So warnte der Chef des Senders, Jeff Zucker, den Präsidenten bereits im Jänner, dass CNN die Wahrnehmung über Trump in vielen Ländern der Welt präge. Es sei ein Fehler, weiter auf eine feindliche Beziehung mit dem Nachrichtennetzwerk zu setzen.

>>> Statement von Michael Glassner.

>>> Artikel in der "Washington Post".

(red.)

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