Auf den nächsten britischen Premier wartet ein schweres Arbeitsprogramm. Der Brexit ist nicht die einzige Aufgabe, wenn auch die härteste.
Der einzige Bewohner des Londoner Regierungsviertels, der dem Ergebnis der Parlamentswahl vom Donnerstag entspannt entgegenblicken konnte, war Hauskatze Larry. In seiner letzten Rede im Unterhaus hatte der im Vorjahr scheidende konservative Premier, David Cameron, das Tierchen scherzend einen „Staatsbeamten, der nach einem Regierungswechsel nicht sein Amt verliert“, genannt. Ob heute also seine Nachfolgerin, Theresa May von den Konservativen, oder Oppositionsführer Jeremy Corbyn von Labour, in der Downing Street als Sieger vor die Öffentlichkeit treten werden, Larry wird jedenfalls weiter seiner Aufgabe als oberster Mäusejäger nachgehen. Sein Job wird indes eher leicht sein.
May warnte bei der Stimmabgabe am Donnerstag, dass „eine schwache Regierung nicht in der Lage sein wird, für Großbritannien einzutreten.“ Obwohl die Konservativen in allen Umfragen vorne lagen, war bis zuletzt ungewiss, ob Mays Kalkül aufgeht, mit der Neuwahl ihre aktuelle Mehrheit im Unterhaus von 17 Sitzen massiv zu vergrößern.