Nahost: Burgfriede zwischen Palästinenserfraktionen

Wollen den Bruderkrieg beilegen: Azam al-Ahmad von der Fatah (r.) und Saleh al-Aruri von der islamistischen Hamas (l.) in Kairo.
Wollen den Bruderkrieg beilegen: Azam al-Ahmad von der Fatah (r.) und Saleh al-Aruri von der islamistischen Hamas (l.) in Kairo.(c) APA/AFP/KHALED DESOUKI
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Die radikal-islamische Hamas und die Fatah von Palästinenserpräsident Abbas haben eine erste Deklaration unterzeichnet, um ihren Bruderkrieg beizulegen. Die Vereinbarung birgt Risken. Ihre Waffen will die Hamas nicht abgeben.

Jerusalem. Kräftiges Händeschütteln, heiteres Lachen, eine feste Umarmung: Im Hauptquartier des ägyptischen Geheimdiensts in Kairo zeigten sich Azam al-Ahmad und Saleh al-Aruri freundlich und konsensuell. Zehn Jahre bittere Rivalität liegen zwischen ihren palästinensischen Parteien, der Fatah und der radikal-islamischen Hamas, dafür scheint der jüngst überraschend eingeleitete Versöhnungsprozess rasch voranzuschreiten. Nach der ersten Verhandlungsrunde unterzeichneten die Delegierten am Donnerstag ein Abkommen zur Beendigung des Bruderkonflikts. Dabei konzentrierten sich die zweitägigen Gespräche unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf neue Sicherheitsregelungen an den Grenzübergängen und Verwaltungsangelegenheiten.

3000 Fatah-nahe Sicherheitsbeamte, darunter Mitglieder der Präsidentschaftsgarde, die bis vor zehn Jahren für den Grenzverkehr zuständig war, sollen wiederbewaffnet und zusammen mit Hamas-Anhängern stationiert werden. Außerdem ist eine Aufhebung der jüngsten Sanktionen geplant, die Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas über den Gazastreifen verhängte. Die Entwaffnung der Kassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas, die als zentrales Hindernis für ein Gelingen der Verhandlungen gilt, blieb vorerst offen.

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