UN-Klimakonferenz: USA können Klimaziele nicht erreichen

Trump und die Eisbären - ein beliebtes Motiv der Klima-Aktivisten beim Gipfel in Bonn.
Trump und die Eisbären - ein beliebtes Motiv der Klima-Aktivisten beim Gipfel in Bonn.APA/AFP/dpa/BERND THISSEN
  • Drucken

Die US-Klimaschutzkampagne "America's Pledge" versucht mithilfe prominenter Fürsprecher und vieler Firmen an Bord gegenzusteuern.

Die USA werden die Ziele des Pariser Klimaschutz-Abkommens nach ihrem angekündigten Ausstieg voraussichtlich verfehlen, obwohl zahlreiche Bundesstaaten und Unternehmen in eigener Regie am Kampf gegen die Erderwärmung festhalten wollen. Dies geht aus es dem am Samstag auf der Bonner Klimakonferenz veröffentlichten Bericht der US-Klimaschutzkampagne "America's Pledge" (Amerikas Versprechen) hervor.

Die Anstrengungen der Akteure könnten demnach die Folgen der Abkehr der US-Regierung von dem Abkommen nicht wettmachen. Beim Pariser Klimaschutzabkommen hatten sich die USA 2015 unter Präsident Barack Obama das Ziel gesteckt, den Ausstoß von Treibhausgasen in einem Jahrzehnt um 26 bis 28 Prozent im Vergleich zu 2005 zu senken.

Emissionen sollen dennoch sinken

New Yorks ehemaliger Bürgermeister und UN-Sondergesandter für Klimaschutz Michael Bloomberg sowie der kalifornische Gouverneur Jerry Brown stellten in Bonn den 120-seitigen Bericht ihrer Initiative "America's Pledge" vor. Diese Initiative versammelt 20 Bundesstaaten, 110 Städte und mehr als 1400 Unternehmen - diese hatten sich bis Anfang Oktober als Reaktion auf den angekündigten Ausstieg aus dem Abkommen der USA durch den aktuellen Präsidenten Donald Trump eigene Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen gesteckt.

Die Mitwirkenden der Initiative können nach eigener Einschätzung die Verpflichtungen der USA aus dem Paris-Abkommen zwar ohne Mitwirken der Regierung in Washington nicht erreichen; die US-Emissionen dürften immerhin dennoch sinken, heißt es in der in Bonn vorgestellten Analyse. Wären die hinter "America's Pledge" versammelten Akteure ein eigenes Land, wären sie nach eigenen Angaben die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft und repräsentierten außerdem über die Hälfte der US-Bevölkerung, fast zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes und 40 Prozent der US-Treibhausgasemissionen.

Bisher haben 197 Staaten das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet, fast 170 von ihnen haben es ratifiziert. Trump hat dagegen den Ausstieg aus dem Vertrag angekündigt, da er die Maßnahmen für nachteilig für die USA hält. Die USA sind nach China der zweitgrößte Verursacher des Treibhausgases Kohlendioxid.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der Anstieg schien seit 2014 gestoppt. 2017 nehmen die CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern wieder zu.
Weltjournal

Klimawandel: Zu früh gefreut beim CO2-Ausstoß

Nach drei Jahren, in denen die globalen CO2-Emissionen konstant blieben, steigen sie heuer wieder um zwei Prozent. Was zeigt: Die Rolle erneuerbarer Energien wird oft überschätzt.
Archivbild eines Polizeieinsatzes in der Braunkohlegrube in Hambach, wo Anfang November etwa 2500 Klimawandel-Gegner auf das Gelände eindrangen.
Weltjournal

Trotz Klimavertrag: 2017 steigt der CO2-Ausstoß sogar wieder

Nach drei Jahren Stagnation rechnen Forscher heuer wieder mit einem Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen, vor allem wegen China. EU und USA können keine echte Trendwende einleiten.
Schwarzenegger in Bonn.
Weltjournal

Schwarzenegger bei Klimakonferenz: Nicht auf Zweifler hören

"Wenn ich den Nein-Sagern Aufmerksamkeit geschenkt hätte, würde ich heute noch in den österreichischen Alpen sitzen und jodeln", sagt Arnold Schwarzenegger.
Beim Bonner Klimagipfel machen Aktivisten ihrem Unmut gegen US-Präsident Donald Trumps Klimapolitik Luft.
Außenpolitik

USA isoliert: Selbst Syrien will Weltklima-Abkommen beitreten

Die USA wären bei dem angekündigtem Austritt der einzige UNO-Staat, der sich den Pariser Zielen nicht verpflichtet hat. Zu einer Klimakonferenz in Paris wird Trump gar nicht eingeladen.
Weltjournal

Erderwärmung: Realitätstest für ehrgeizige Klimaschutzziele

In Bonn beraten die UN-Mitglieder, wie sich die 2015 in Paris gemachten Zusagen konkretisieren lassen. Die EU-Kommission wird am Mittwoch ihre Vorschläge zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes bei Autos vorlegen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.