Washington und seine Verbündeten ließen offenbar Hunderte Jihadisten aus Raqqa unbehelligt abziehen. Ankara spricht von einer „Schande“.
Ein Geheimabkommen hat offenbar mit Wissen der USA mehreren Hundert Kämpfern des Islamischen Staates (IS) die Flucht aus der nordsyrischen Stadt Raqqa ermöglicht. Zu den Jihadisten, denen der Abzug erlaubt wurde, gehörten laut Bericht der britischen BBC einige ranghohe IS-Vertreter sowie Extremisten aus europäischen Ländern, die jetzt in ihre Heimat zurückkehren könnten.
Der türkische Premier Binali Yıldırım sprach am Dienstag von einer „Schande“ und warnte, der Abzug der Kämpfer lasse neue IS-Anschläge in der Türkei und im Westen wahrscheinlicher werden. Im türkischen Staatsfernsehen TRT war von einer „schmutzigen Vereinbarung“ zwischen den Kurden und dem IS mit Wissen der USA die Rede. In Kommentaren auf Twitter wurde den USA vorgeworfen, öffentlich zwar immer wieder den Kampf gegen den IS zu betonen dann aber Absprachen mit den Extremisten zu tolerieren.