Am Mittwoch findet vor dem Menschenrechtsgericht in Straßburg die erste Anhörung im Fall Berlusconi gegen Italien statt. Der Ex-Premier will wieder an die Macht und klagt gegen ein Ämterverbot. Sollte er scheitern, läuft bereits Plan B.
Schon wieder steht er vor Gericht. Doch jetzt ist Silvio Berlusconi nicht Angeklagter, sondern Kläger. Er sieht seine Menschenrechte verletzt und hat den Staat Italien verklagt. Am Mittwoch findet in Straßburg vor der Großen Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte die erste Anhörung in dem Fall statt. Acht Staranwälte werden für Berlusconi in den Ring steigen.
Für den Ex-Cavaliere geht es um die Vollendung seines Lebenswerks. Der 81-Jährige, den viele bereits abgeschrieben hatten, will es noch einmal wissen. Er will – zum fünften Mal – Ministerpräsident werden. Doch weil er wegen Steuerhinterziehung verurteilt ist, darf er bis 2019 keine politischen Ämter bekleiden. Grundlage ist das Antikorruptionsgesetz „Legge Severino“, das seit November 2012 gilt.