Guterres entsetzt über CNN-Bericht zu Menschenhandel in Libyen

Antonio Guterres will die Vorfälle in Libyen aufklären.
Antonio Guterres will die Vorfälle in Libyen aufklären.APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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UN-Generalsekretär Guterres sieht für Sklaverei "keinen Platz in unserer Welt". Die von CNN aufgedeckten Fälle müssten untersucht werden.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich entsetzt gezeigt über Medienberichte, die Menschenhandel mit afrikanischen Flüchtlingen in Libyen zeigen sollen. Der TV-Sender CNN hatte in einem Bericht mit versteckter Kamera gezeigt, wie Flüchtlinge aus Nigeria in Libyen für mehrere hundert US-Dollar als Sklaven verkauft worden waren.

Bereits Anfang des Jahres hatte es ähnliche Berichte gegeben, dass immer wieder Migranten von Menschenhändlern und Milizen gefangen gehalten und verkauft würden.

"Sklaverei hat keinen Platz in unserer Welt"

Guterres forderte die zuständigen Behörden auf, diese "Aktivitäten" umgehend zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. "Sklaverei hat keinen Platz in unserer Welt und diese Handlungen zählen zu den ungeheuerlichsten Missbräuchen der Menschenrechte und stellen möglicherweise Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar", sagte Guterres in New York am Montag.

Das libysche Außenministerium machte deutlich, dass es die Berichte "mit großem Interesse" verfolge und die Vorfälle untersucht werden müssten. Solche unmenschlichen Praktiken seien das Gegenteil jeglicher Religion, Beziehung und Kultur, hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums.

In Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi Bürgerkriegschaos. Insgesamt drei Regierungen und unzählige Milizen kämpfen im ganzen Land um die Macht. Libyen ist der Hauptausgangspunkt für die meisten Flüchtlinge, die von Afrika aus versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.

(APA/dpa)

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