Australisches Flüchtlingslager auf Manus vollständig geräumt

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Die verbliebenen 328 Flüchtlinge des bereits seit mehr als drei Wochen geschlossenen Camps Manus wurden mit Polizeieinsatz in andere Lager gebracht. Australien will nach wie vor die Flüchtlinge nicht aufnehmen.

Das umstrittene australische Flüchtlingslager auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus ist komplett geräumt worden. Die in dem Camp verbliebenen 328 Flüchtlinge seien alle in andere Lager gebracht worden, sagten die Behörden Papua-Neuguineas und Australiens Einwanderungsminister Peter Dutton am Freitag nach Angaben australischer Medien.

Nach Darstellung der Flüchtlinge gingen die Einsatzkräfte bei der Räumung gewaltsam vor. Ein Video in sozialen Medien zeigt Polizisten, die mit Metallstangen auf Menschen einschlagen. "Einwanderungsbehörde und Polizei haben viele Handys von Menschen zerstört, die Fotos machen wollten", schrieb der Flüchtling und Journalist Behrouz Boochani (Behrus Bushani) auf Twitter. Die Polizei von Papua-Neuguinea behauptete, niemand sei gezwungen oder in Handschellen gelegt worden.

Am 31. Oktober war das Lager offiziell geschlossen worden. Hunderte Bewohner weigerten sich aber, das Camp zu verlassen. Mit der Schließung wurde auch die Versorgung eingestellt. Wasser und Strom haben die Flüchtlinge ebenfalls seit drei Wochen nicht mehr. Die Versorgung mit Lebensmittel ist prekär. „Die australischen Steuerzahler haben etwa zehn Millionen (australische) Dollar (rund 6,4 Mio Euro) für eine neue Unterkunft bezahlt, und jetzt möchten wir, dass die Leute umziehen“, sagte Australiens Immigrationsminister Peter Dutton im Radio 2GB.

Die Flüchtlinge im Camp Manus wollten eigentlich alle nach Australien und wurden bei dem Versuch abgefangen.

(APA/DPA)

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