Chelsea Manning bestätigt: "Bewerbe mich für den Senat"

Chelsea Manning bewirbt sich um den Senatorensitz in Maryland.
Chelsea Manning bewirbt sich um den Senatorensitz in Maryland.Youtube/Screenshot/ChelseaManning
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Die Wikileaks-Informantin will für die Demokraten den Senatssitz in Maryland erobern. Doch dazu müsste sie erst einmal den erfolgreichen Amtsinhaber überflügeln.

Chelsea Manning, die einst als US-Soldat Bradley Manning Geheimnisse der US-Streitkräfte an die Internetplattform Wikileaks weitergegeben hatte, will in den US-Senat. Die 30-Jährige, inzwischen aus der Militärhaft entlassen, hat sich im Bundesstaat Maryland für ein Mandat beworben, wie aus am Samstag bekannt gewordenen Wahlunterlagen des Staates hervorgeht.

Manning bestätigte ihre Kandidatur am Sonntag auf Twitter. "Yup. Wir bewerben uns für den Senat". Ihre Chancen werden als gering eingestuft, denn sie will für die Demokraten kandidieren, deren Amtsinhaber Ben Cardin sehr beliebt ist.

Manning müsste folglich erst einmals die Vorwahlen der Demokraten gewinnen. Die ersten Botschaften an ihre potenziellen Wähler in einem Youtube-Video sind inhaltlich wenig konkret und eher gegen US-Präsident Donald Trump ausgerichtet.

Schwierig für Whistleblowerin Manning ist auch das US-Geheimdienste-Umfeld in Maryland, schließlich hat etwa auch die National Secrutiy Agency NSA in Marlyand ihr Hauptquartier. Manning gab Hunderttausende geheime Dokument über den Krieg im Irak an die Enthüllungsplatform Wikileaks weiter und ist in Geheimdienst-Kreisen daher wenig beliebt.

Im Mai 2010 wurde Manning festgenommen und im August 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe verbüßte sie im Militär-Hochsicherheitsgefängnis Fort Leavenworth im US-Bundesstaat Kansas, wobei sie zwei Selbstmordversuche unternahm. Im April 2014 trug ein US-Gericht Mannings Wunsch Rechnung, sich Chelsea nennen und als Frau leben zu wollen. Später erlaubte die US-Armee ihr auch eine Hormonbehandlung zur Geschlechtsumwandlung.

Mitte Mai kam Manning vorzeitig auf freien Fuß. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt hatte ihr US-Präsident Barack Obama den größten Teil der Haftstrafe erlassen. Obamas Nachfolger, der seit Jänner amtierende Donald Trump hatte Manning als "Verräterin" bezeichnet, die "niemals" das Gefängnis verlassen dürfe.

(Red.)

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