"Wie im Kalten Krieg": China kritisiert Nordkorea-Gespräche in Kanada

APA/AFP/DON MACKINNON
  • Drucken

Peking und Moskau sind zu dem Treffen von 20 Außenministern in Vancouver nicht eingeladen, obwohl sie enge Wirtschaftsbeziehungen zu Nordkorea unterhalten.

China hat das Außenministertreffen zur Nordkorea-Krise im kanadischen Vancouver kritisiert. Das Treffen, zu dem weder China noch Russland nicht eingeladen wurden, würde zu einer "Spaltung" der internationalen Gemeinschaft führen, sagte Außenamtssprecher Lu Kang am Mittwoch in Peking. Auch würden Bemühungen untergraben, die Probleme auf der koreanischen Halbinsel richtig zu lösen, hieß es. Die Gastgeber legten eine Denkweise "wie im Kalten Krieg" an den Tag.

Die USA und Kanada hatten gemeinsam zu den Beratungen eingeladen, an denen 20 Außenminister teilnahmen, darunter auch aus Südkorea, Japan und Großbritannien. Sie beraten sich, um über weitere Strafmaßnahmen, diplomatische Mittel und nukleare Abrüstung im Nordkorea-Konflikt zu sprechen. Moskau und Peking waren zu dem Treffen nicht geladen, obwohl sie enge Wirtschaftsbeziehungen mit Nordkorea haben und als ein Schlüssel zur Lösung des Konflikts gelten.

US-Außenminister Rex Tillerson kündigte am Dienstag an, die Sanktionsschraube gegen das stalinistische Regime im Fall weiterer Atom- und Raketentests noch fester ziehen zu wollen. "Unsere Diplomaten in New York werden weiter auf mehr Sanktionen drängen, wenn es zu weiteren Provokationen kommt", sagte Tillerson beim Ministertreffen im kanadischen Vancouver am Dienstag.

Nordkorea müsse Massenvernichtungswaffen aufgeben

Vor allem Russland und China müssten bereits bestehende Sanktionen umsetzen. Ziel sei die "vollständige, nachweisbare und unumkehrbare Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel". Alle 20 in Vancouver vertretenen Staaten seien sich darin einig, dass das kommunistisch regierte Land seine Massenvernichtungswaffen aufgeben müsse.

Nord- und Südkorea setzten ihre Gespräche knapp drei Wochen vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang über die Teilnahme Nordkoreas an dem Großereignis fort. Delegationen beider Länder kamen dazu am Mittwoch im Grenzort Panmunjom zusammen, wie südkoreanische Sender berichteten.

Gemeinsamer Einzug bei Olympischen Spielen?

Es wurde erwartet, dass beide Seiten unter anderem über den Vorschlag Südkoreas beraten, dass Athleten beider Länder gemeinsam bei der Eröffnungs- und Schlussfeier der Spiele marschieren sollten.

Die Gespräche waren das zweite Treffen auf Arbeitsebene, die nach der Einigung über die Zusammenarbeit bei den Winterspielen zwischen dem 9. und 25. Februar in der grenznahen südkoreanischen Provinz Gangwon stattfanden. Bereits am Montag hatte Nordkorea zugesagt, ein großes Orchester für das kulturelle Rahmenprogramm zu schicken.

Die jüngsten Signale der Annäherung zwischen beiden Koreas haben die Angst vor einer Eskalation des Streits um das nordkoreanische Atomprogramm kurz vor Beginn der Winterspiele erheblich verringert.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der staatliche Sender NHK warnte in Japan vor einer nordkoreanischen Rakete.
Außenpolitik

Japanischer Sender NHK meldete aus Versehen Raketenalarm

Wieder Aufregung um einen Alarm wegen einer angeblich nordkoreanischen Rakete. Der japanische Sender bemerkte seinen Irrtum aber schneller, als die Behörden in Hawaii.
"Es gibt keine Bedrohung", auf Hawaii kam nach 38 Minuten die Entwarnung.
Weltjournal

Panik auf Hawaii: "Keine Ausrede" für falsche Raketenwarnung

Die Notfallbehörde EMA erklärt, wie leicht es zu der falschen Warnung per SMS an alle Hawaiianer kommen konnte. Der 38-minütige Schock steckt den Hawaiianern noch in den Knochen.
Screenshot: Raketenalarm
Außenpolitik

Falscher Raketenalarm schreckt Menschen in Hawaii auf

Die Katastrophenschutzbehörde EMA des US-Staats sandte SMS an die Bevölkerung, in denen vor einer Rakete gewarnt wird, die im Anflug auf Hawaii sei.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.