Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagt, er habe Moskaus Zustimmung zu Militäroperation in Syrien.
Ankara. Die türkische Führung signalisiert bei ihrem militärischen Vorgehen im Nordwesten Syriens Härte. „Wir werden keinen Schritt zurückweichen“, sagte am Montag Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einer Versammlung in der türkischen Hauptstadt Ankara. „Wir sind entschlossen, Afrin wird geregelt.“ Seit einigen Tagen rücken türkische Truppen mit verbündeten syrischen Rebelleneinheiten auf die Region Afrin vor.
Deutsche Panzer im Einsatz
Die Türken setzen dabei auch Panzer aus Deutschland vom Typ Leopard II/A4 ein. Das Gebiet wird von den Volksverteidigungseinheiten (YPG) kontrolliert. Sie gelten als Schwesterorganisation der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die einen Untergrundkrieg gegen den türkischen Staat führt. Für Ankara sind auch die YPG eine Terrororganisation. Die YPG sind zugleich aber wichtige Verbündete der USA. Die Kämpferinnen und Kämpfer der vorwiegend aus Kurden bestehenden Miliz haben die Jihadisten des Islamischen Staats (IS) aus weiten Teilen Nordsyriens vertrieben und mit arabischen Gruppen die IS-Hauptstadt Raqqa erobert. In der Region Afrin waren die YPG zudem mit Russland verbündet, das in Syrien auf der Seite des Regimes kämpft.
Erdoğan sagte nun, er habe von Moskau grünes Licht für die Militäroperation mit dem Namen Olivenzweig erhalten. „Wir haben mit unseren russischen Freunden darüber gesprochen: Wir haben eine Vereinbarung.“ Auch mit den USA habe die türkische Regierung über die Aktion beraten. Man habe Washington aber „in einigen Fragen nicht überzeugen“ können. (APA/Reuters/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2018)