Nordkorea: Kim Jong-un will versöhnlichen Kurs weiterfahren

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Der nordkoreanische Machthaber will das "Klima der Versöhnung und den Dialog" mit dem Süden weiter stärken. Auch US-Vizepräsident Pence stimmt milde Töne an.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un hat sich für eine Intensivierung des Dialogs mit dem Süden ausgesprochen. Es sei wichtig, das "Klima der Versöhnung und den Dialog" zu stärken, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA Kim am Dienstag.

Der Machthaber äußerte sich nach einem Treffen mit der nordkoreanischen Delegation, die anlässlich der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang drei Tage lang Südkorea besucht hatte. Kim habe "wichtige Anweisungen" gegeben, um die Atmosphäre der Versöhnung aufrecht zu erhalten. Einzelheiten nannte der KCNA-Bericht nicht.

Angesichts der innerkoreanischen Bemühungen um eine politische Entspannung zeigte sich auch US-Vizepräsident Mike Pence für Gespräche mit Nordkorea offen. Zwar werde der Druck auf das Land aufrechterhalten und weiter erhöht, so lange es keine Schritte zu einer atomaren Abrüstung gebe, sagte Pence der "Washington Post". "Aber wenn man reden will, werden wir reden."

Japan fordert weiter maximalen Druck

Die beiden koreanischen Staaten nutzen die Spiele für eine Annäherung. Nordkorea entsandte eine Delegation aus Politikern, Sportlern und Künstlern. Kim Yo-Jong, die Schwester von Machthaber Kim, überbrachte dem Präsidenten Südkoreas, Moon Jae-in, eine Einladung zu einem Staatsbesuch in Pjöngjang.

Der Premierminister Japans, Shinzo Abe, hat unterdessen bekräftigt, dass es notwendig sei, "maximalen Druck auf Nordkorea" aufrecht zu erhalten. Darüber sei er sich mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon einig gewesen, berichtete Abe am Dienstag in Tokio. Er hatte selbst an der Olympia-Eröffnung teilgenommen.

Seit Jahresbeginn bemühen sich die verfeindeten Staaten der koreanischen Halbinsel um eine Annäherung. Die Teilnahme Nordkoreas an den Winterspielen in Pyeongchang in einem gemeinsamen Team mit Südkorea gilt als wichtiges Zeichen der Entspannung.

Offiziell befinden sich Nord- und Südkorea weiterhin im Kriegszustand. Kim Yo-jong war das erste Mitglied der Kim-Dynastie, das Südkorea seit dem Waffenstillstand von 1953 besuchte.

(APA/Reuters)

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