Es kann nur Einen geben

Seit 18 Jahren an der Macht: Wladimir Putin, der bereits zwei Mal Präsident und ein Mal Premier war, strebt eine weitere Amtszeit an.
Seit 18 Jahren an der Macht: Wladimir Putin, der bereits zwei Mal Präsident und ein Mal Premier war, strebt eine weitere Amtszeit an.REUTERS
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In einem Monat wählen die Russen einen neuen Präsidenten. Sicher ist: Es wird der alte werden. Wie führt man Wahlkampf, wenn das Ergebnis so gut wie bekannt ist? Und was soll man Menschen versprechen, wenn es keine Alternative gibt?

Natalia Smirnowa ist gekommen, um Wladimir Putin einen Vorschlag zu machen: Würde er nicht gern persönlicher Förderer ihres Kulturzentrums werden? Smirnowa ist eine offenherzige Frau jenseits der 50, sie trägt eine bunte Strickweste zu ihrem blonden Pagenkopf und leitet ein Kulturzentrum in Sergijew Posad unweit von Moskau. Dort bemalt sie mit Kindern Matrjoschki-Puppen, fertigt traditionelle Keramik an und stellt Ikonenkunst aus – das alles auf ein paar Quadratmetern in einem alten Haus.

Eine neue Bleibe, schon lange gewollt, würde mehrere Millionen Dollar kosten. Viel zu teuer für den Verein. „Kultur steht unter der Obhut des Staates“, sagt Smirnowa. Und damit letztlich unter Obhut des Präsidenten. Deshalb ist sie heute mit Klarsichtfolien voller Papiere und einem Fotoalbum mit Bildern aus Sergijew Posad nach Moskau gereist. Eineinhalb Stunden ist sie in der Elektritschka gesessen, dem Vorortzug, der das Umland mit Moskau verbindet, dann ist sie in die Metro gestiegen und hat schließlich die Treppen zu Wladimir Putins Bürgerbüro erklommen, das sich in einem Hochhaus der Stadtregierung Moskau befindet. Geduldig wartet sie im Wartezimmer, bis sie aufgerufen wird und an den Schalter treten kann.

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