Der doppelte Maßstab der US-Geheimdienste

Die USA fürchten neue Einmischungen aus Russland. Doch die USA haben in der Vergangenheit selbst oft Wahlen in anderen Ländern beeinflusst.
Die USA fürchten neue Einmischungen aus Russland. Doch die USA haben in der Vergangenheit selbst oft Wahlen in anderen Ländern beeinflusst.APA/AFP/POOL/JORGE SILVA
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Pamphlete, Falschinformationen und Manipulationsversuche sind traditionelle Mittel des Auslandsgeheimdiensts CIA, um Wahlen in anderen Ländern zu beeinflussen.

Washington. Die Empörung ist groß in Washington. Die Beweise für eine russische Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf von 2016 seien unwiderlegbar, sagt Donald Trumps Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster. Russland-Sonderermittler Robert Mueller will 13 russische Staatsbürger wegen den Manipulationsversuchen vor Gericht bringen. Die Chefs der US-Geheimdienste warnen, Russland werde bei den Kongresswahlen im Herbst erneut versuchen, die amerikanischen Wähler zu beeinflussen. Die US-Geheimdienste kennen sich mit solchen Umtrieben bestens aus – schließlich haben sie selbst in Dutzenden von Fällen Ähnliches in anderen Ländern getan.

In den Chor der Entrüstung amerikanischer Politiker und Medien mischen sich deshalb die Stimmen einiger Beobachter, die ihren Landsleuten an die Sache mit dem Glashaus und den Steinen erinnern. „Wir machen so etwas, seit 1947 die CIA gegründet wurde“, sagt Loch Johnson, Professor an der Universität Georgia und Spezialist für US-Geheimdienste. Poster, Pamphlete, Falschinformationen und jede Menge Bargeld seien traditionelle Instrumente, die von den USA benutzt worden seien, sagte Johnson der „New York Times“.

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