Zwei Wochen vor der Wahl dürfen in Italien keine Wahlumfragen veröffentlicht werden. Zwei Blogger setzen auf fiktive Pferderennen, um das Verbot zu umgehen.
Die Italiener haben einen Weg gefunden, das Verbot für die Veröffentlichung von Wahlumfragen in den zwei Wochen vor den Parlamentswahlen am 4. März zu umgehen: Sie machen daraus Pferderennen.
Die Blogger Andrea Mancia und Simone Bressan haben damit begonnen die Ergebnisse fiktiver "Untergrund"-Rennen zu erfassen, als Mittel, um das Abschneiden verschiedener politischer Parteien und Koalitionen zu verbreiten, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen. Daher können begeisterte Politikbeobachter auf Favoriten wie "Burlesque" und seinen Stall schauen - ein nicht ganz so verschleierter Hinweis auf den ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und seine Mitte-Rechts-Koalition.
Sie können auch mehr über die Leistung von Jockeys wie Louis le Subjonctif lernen, eine Anspielung auf den führenden Kandidaten der Fünf-Sterne-Bewegung Luigi Di Maio und seine angeblichen Schwierigkeiten, den Konjunktiv im Italienischen korrekt zu benutzen.
Dies ist nicht das erste Mal, dass die beiden Blogger versuchen, das Veröffentlichungs-Verbot zu umgehen, und sie sind nicht die einzigen. Ein weiterer Blog, YouTrend.it, ist bekannt für die Veröffentlichung angeblicher Umfragen mit Verweisen auf päpstliche Konklaven und Namen von imaginären Kardinälen, um die verschiedenen Kandidaten anzudeuten.
Während der zweiwöchigen Blackout-Periode führen die Meinungsforscher weiterhin Umfragen durch, die unter Politikern, Marktanalysten und anderen zirkulieren, aber nicht veröffentlicht werden dürfen. Zeitungen und andere Medien dürfen auch keine Hinweise auf Wahlabsichten veröffentlichen, um die Wahl nicht zu beeinflussen.
(Bloomberg/Alessandra Migliaccio und Chiara Albanese)