UN-Sicherheitsrat verabschiedet Waffenruhe zu Syrien

APA/AFP/HAMZA AL-AJWEH
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Nach langem Widerstand verzichtet auch Moskau auf sein Veto. Die syrischen Regierungstruppen bombardierten Ost-Ghouta am Sonntag trotzdem.

Der UN-Sicherheitsrat hat per Resolution eine mindestens 30 Tage dauernde Feuerpause für das Bürgerkriegsland Syrien gefordert. Nach anfänglichem Widerstand Russlands und tagelangen Verhandlungen stimmten die 15 Mitgliedsländer am Samstag in New York geschlossen dafür. Die Resolution enthält allerdings keine völkerrechtlich bindenden Druckmittel zur Durchsetzung der Waffenruhe.

Der Rat "fordert, dass alle Parteien ohne Verzögerung die Kampfhandlungen einstellen für einen Zeitraum von mindestens 30 aufeinanderfolgenden Tagen in ganz Syrien für eine anhaltende humanitäre Pause", heißt es in dem Papier. Die Resolution soll humanitären Helfern Zugang zu belagerten Gebieten verschaffen und UN-Helfern sowie deren Partnern ermöglichen, Kriegsopfer in Sicherheit zu bringen. Militäreinsätze gegen die Terrorgruppen "Islamischer Staat" (IS), Al-Kaida und Al-Nusra wären von der Waffenruhe allerdings ausgeschlossen.

Trotzdem Bombardement

Trotz der Waffenruhe haben schon am Sonntag die Regierungstruppen offenbar die Rebellenhochburg Ost-Ghouta erneut bombardiert. Die Luftwaffe habe in der Früh zwei Angriffe auf das Gebiet am Rande der Hauptstadt Damaskus geflogen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Angriffe trafen demnach Randbezirke von Douma, der größten Stadt in Ost-Ghouta.

Die überwiegend von islamistischen Milizen kontrollierte Region nahe der Hauptstadt Damaskus erlebt die schlimmste Angriffswelle seit dem Beginn des Bürgerkriegs vor fast sieben Jahren. Seit Sonntag kamen knapp 500 Zivilisten ums Leben. Rund 400.000 Menschen sind dort fast vollständig von der Außenwelt abgeschlossen.

(APA/Reuters)

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