"Eine schlechte Nacht für die EU": Europas Rechtspopulisten jubeln

Geert Wilders freut sich über den Ausgang der italienischen Wahlen.
Geert Wilders freut sich über den Ausgang der italienischen Wahlen.(c) APA/AFP/MICHAL CIZEK (MICHAL CIZEK)
  • Drucken

Frankreichs Marine Le Pen und der Niederländer Geert Wilders: Die Rechtspopulisten gratulieren dem Chef der fremdenfeindlichen Lega, Matteo Salvini.

Führende europäische Rechtspopulisten haben sich nach dem guten Abschneiden populistischer und rechter Parteien bei der Parlamentswahl in Italien erfreut über die Ergebnisse gezeigt.

"Die Europäische Union wird eine schlechte Nacht haben", schrieb die Parteichefin der französischen Front National, Marine Le Pen, am späten Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter - zusammen mit einem lachenden Smiley-Gesicht. "Herzliche Glückwünsche", fügte sie am Montagmorgen hinzu.

Die Gratulation richtete Le Pen an Matteo Salvini, den Chef der fremdenfeinlichen Lega-Partei, die bei der Italien-Wahl nach ersten Teilergebnissen noch vor ihrem Bündnispartner Forza Italia von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi landete. Salvinis "spektakulärer" Erfolg sei ein weiterer Schritt zum "Erwachen der Völker", schrieb Le Pen, die bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017 gegen Emmanuel Macron verloren hatte.

Glückwünsche kamen auch vom niederländischen Rechtspopulist Geert Wilders: "Congratulations/congratulazioni", schrieb der Politiker am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter. Salvini ist einer der europäischen Verbündeten des Niederländers. Im Europäischen Parlament sitzt die Lega in der rechtspopulistischen Fraktion "Europa der Nationen und der Freiheit" unter anderem gemeinsam mit Wilders' Partei für die Freiheit (PVV) und der französischen Front National von Marine Le Pen sowie der FPÖ.

Der britische Europagegner und Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage gratulierte auf Twitter der Fünf-Sterne-Bewegung von Luigi Di Maio, die den Teilergebnissen zufolge stärkste Partei geworden ist. Der frühere Chef der europafeindlichen Ukip-Partei arbeitet im EU-Parlament mit den italienischen Populisten zusammen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Italien: Fünf-Sterne-Bewegung siegt in Mafia-Hochburgen

Mit ihrer Ansage gegen Korruption und Mafia-Strukturen erobern die Grillini vor allem den Süden Italiens. Auf Sizilien erringt eine unter Polizeischutz stehende Ex-Mafiosa einen Parlamentssitz.
Matteo Salvini.
Außenpolitik

Italien: Lega-Chef will Auftrag zur Regierungsbildung

Ex-Premier Silvio Berlusconis denkt allerdings nicht daran, Matteo Salvini den Vortritt im Mitte-rechts-Bündnis zu lassen.
Der Star des Nordens: Lega-Chef Matteo Salvini bei einem Besuch im süditalienischen Matera.
Außenpolitik

Gespaltenes Italien: Rechtspopulismus und nihilistischer Protest

Die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen Norden und Süden des Landes drücken sich nun auch im Wahlergebnis aus: Der Norden stimmte vor allem für die Lega, der Süden für die Fünf-Sterne-Bewegung.
Leitartikel

Die „italienische Revolution“ wird am Realitätscheck scheitern

Die „Grillini“ müssen sich die Hände schmutzig machen, um zu regieren. Offen ist, ob sie sich das antun. Sicher ist: Italien kehrt zurück in die EU-Peripherie.
Analyse

Italien in der Hand der Populisten

Patt nach Wahlen in Italien: Kein Bündnis hat die Stimmen für eine Regierungsmehrheit. Der Ball liegt bei der Bewegung des Exkomikers Beppe Grillo. Ex-Premier Matteo Renzi erklärte seinen Rücktritt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.