Saudi-Arabien beschließt Einstieg in Atomenergie

Kuehlturm eines AKW Im Landkreis Guenzburg in Schwaben steht das KRB abgekuerzte Atomkraftwerk Kernkra
Kuehlturm eines AKW Im Landkreis Guenzburg in Schwaben steht das KRB abgekuerzte Atomkraftwerk Kernkraimago/Michael Eichhammer
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Mit dem Einstieg in den Atomstrom will die Regierung noch mehr Öl für den Export bereitstellen.Der Ölstaat will bis zu 16 Atomkraftwerke errichten.

Saudi-Arabien hat den Einstieg in die Atomenergie beschlossen: Das Kabinett des Ölstaats billigte am Dienstag einen Nationalen Atomenergieplan, der den Bau von bis zu 16 Kernkraftwerken in den kommenden 20 Jahren vorsieht, wie die amtliche Nachrichtenagentur SPA berichtete. Der Plan sehe hohe Sicherheitsstandards für die Kraftwerke vor und schreibe fest, dass die Atomenergie nur für friedliche Zwecke genutzt werde.

Saudi-Arabien ist der weltgrößte Erdöl-Exporteur. Das Königreich arbeitet momentan daran, seine eigene Energieversorgung zu diversifizieren. Mit dem Einstieg in den Atomstrom will die Regierung noch mehr Öl für den Export bereitstellen.

"Keine militärischen Absichten"

Kritiker äußerten die Befürchtung, dass Saudi-Arabien sein Atomprogramm auch mit Blick auf die rivalisierende Regionalmacht Iran aufbaut, die selbst Atomenergie nutzt. In einem internationalen Atomabkommen verpflichtete sich der Iran, auf eine militärische Nutzung zu verzichten. Die Regierung in Riad beteuert, dass sie keine militärischen Absichten mit ihrem Atomplan verfolge.

Für den Bau der Kraftwerke sind etwa 80 Milliarden Dollar (64,5 Milliarden Euro) veranschlagt. Unternehmen aus den USA, Russland, Frankreich, China und Südkorea bemühen sich bereits um Aufträge. Das Thema dürfte auch bei dem für kommende Woche geplanten Washington-Besuch von Kronprinz Mohammed bin Salman eine Rolle spielen.

(APA/AFP)

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