Geschasster Ex-FBI-Vize richtet heftige Attacken gegen Trump

AFP (JIM WATSON)
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"Nach zwei Jahrzehnten im Staatsdienst fand ich heraus, dass ich auf die unwirklichste, unpersönlichste Weise gefeuert worden war", meint Ex-FBI-Vize Andrew McCabe.

Der zwei Tage vor seiner Pensionierung entlassene frühere FBI-Vize Andrew McCabe hat US-Präsident Donald Trump scharf attackiert. In einem Gastbeitrag für die "Washington Post" beklagte er sich über die "andauernde Demütigung" und die "gestörten öffentlichen Angriffe" durch Trump.

Er habe von seiner Entlassung Mitte März von einem Freund erfahren, der ihn auf einen entsprechenden Medienbericht aufmerksam machte, schrieb McCabe in dem am Freitag veröffentlichten Artikel.

Erst danach erhielt McCabe nach eigener Aussage eine E-Mail des Justizministeriums, in der er über seine Entlassung offiziell unterrichtet wurde. "Nach zwei Jahrzehnten im Staatsdienst fand ich heraus, dass ich auf die unwirklichste, unpersönlichste Weise gefeuert worden war", schrieb er. McCabe war bereits im Jänner zurückgetreten, blieb aber noch beim FBI angestellt.

Das US-Justizministerium hatte McCabes Entlassung mit "schlechtem Verhalten" begründet. Interne Ermittlungen hätten ergeben, dass der frühere stellvertretende FBI-Chef eigenmächtig Informationen an die Medien weitergegeben habe und dem Generalinspekteur des Justizministeriums gegenüber "mehrfach" nicht vollkommen ehrlich gewesen sei. McCabe weist die Vorwürfe vehement zurück.

McCabe ist ein Vertrauter des früheren FBI-Direktors James Comey. US-Präsident Donald Trump hatte Comey im Mai überraschend gefeuert. Der Präsident begründete den Rauswurf damals unter anderem mit den FBI-Ermittlungen zur Russland-Affäre - also zu möglichen illegalen Kontakten des Trump-Teams nach Moskau in der Zeit vor Amtsantritt des Präsidenten. Nach Comeys Entlassung übernahm McCabe kommissarisch bis August die Behördenleitung.

(APA/AFP)

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