Der Erfolg ist der Regierungspartei Fidesz kaum zu nehmen. Die Frage ist, ob es für die Absolute reicht. Denn die Wähler sind überdrüssig und die Opposition taktiert.
Budapest. Die Unzufriedenheit in Ungarn ist groß, aber das ist sie eigentlich immer. Magyaren sind selten wirklich zufrieden mit „denen da oben“. Und es gibt genügend Menschen, denen Ministerpräsident Viktor Orbán nach acht Jahren an der Macht zum Hals heraushängt. Besonders Jugendliche finden ihn einfach nur noch uncool. Auch die Hürde für einen vierten Sieg des Amtsinhabers ist hoch: Orbán braucht eine absolute Mehrheit, um zu regieren. Denn koalieren will niemand mit ihm.
Dennoch – der Politiker, der bereits drei Amtszeiten hinter sich hat, kann die Parlamentswahlen am Sonntag nur dann verlieren, wenn alle Meinungsumfragen ganz danebenliegen. Doch das ist reine Spekulation, die verfügbaren Zahlen sprechen klar eine andere Sprache: Die Schätzungen der Meinungsforscher geben der Regierungspartei Fidesz durchschnittlich 41 bis 43 Prozent der Stimmen. Bei einem „Ausreißer“ nach oben liegt Fidesz bei 46 Prozent.