Fall Skripal: Experten warnen vor gefährlichen Giftgasresten in Salisbury

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FILES-BRITAIN-RUSSIA-ESPIONAGEAPA/AFP/BEN STANSALL
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Die britische Umweltbehörde schließt bisher unbekannte "Hotspots" mit hoher Konzentration des Nervengifts Nowitschok in der südenglischen Stadt Salisbury nicht aus. In den nächsten Monaten sollen alle Orte dekontaminiert werden.

Knapp eineinhalb Monate Wochen nach der Nervengiftattacke gegen den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia wollen Wissenschaftler die Existenz hochgefährlicher Giftreste in der südenglischen Stadt Salisbury nicht ausschließen.

Bei einem Treffen von Behördenvertretern mit Bürgern der Stadt am Donnerstag über die bevorstehende Dekontaminierung meinte Ian Boyd, wissenschaftlicher Berater der Umweltbehörde, bisher unbekannte "Hotspots" mit hohen, gefährlichen Konzentrationen des Nervengifts Nowitschok in der Stadt seien möglich. Innerhalb der nächsten Monate sollen alle Orte in der Stadt, an denen Spuren des Nervengifts gefunden wurden, dekontaminiert werden, berichtete die britische Nachrichtenagentur Press Association (PA). Der Wert dieser Arbeiten wurde auf mehrere Millionen Pfund geschätzt. Bisher sind neun Orte bekannt, an denen Nowitschok nachgewiesen wurde, unter anderem am Eingang zu Skripals Haus. Auch das Polizeihauptquartier soll chemisch gereinigt werden.

Großbritannien hält Moskau für den Angriff auf Skripal vom 4. März für verantwortlich und hat zuletzt die Anschuldigungen an Russland erneuert. "Wir glauben, dass nur Russland die technischen Mittel, Erfahrungen und ein Motiv hat, die Skripals anzugreifen", erklärte der britische Botschafter Peter Wilson am Mittwoch in Den Haag vor dem Exekutivrat der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW). Moskau weist alle Vorwürfe vehement zurück.

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