Linzer FPÖ-Vizebürgermeister hat Einreiseverbot in der Ukraine

Detlef Wimmer beim "Internationalen Jalta-Wirtschaftsforum" vergangene Woche
Detlef Wimmer beim "Internationalen Jalta-Wirtschaftsforum" vergangene Wocheimago/ITAR-TASS
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Offenbar hat der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) schon seit längerem ein Einresieverbot in der Ukraine, weil er an einer Konferenz auf der Krim teilgenommen hat.

Der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) hat offenbar bereits seit Längerem ein Einreiseverbot für die Ukraine. Wimmer sei auf der "No-Entry-Liste", zitierte das "Neue Volksblatt" den ukrainischen Botschafter in Wien, Olexander Scherba. Demnach werde das Verbot mit der illegalen Einreise auf die Krim, nämlich über Russland, begründet.

Wimmer hatte vergangene Woche am "Internationalen Jalta-Wirtschaftsforum" (19. bis 21.4.) auf der von Russland annektierten Halbinsel teilgenommen. Auch andere bekannte FPÖ-Politiker - darunter der Kärntner Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler und die Nationalratsabgeordneten Hans-Jörg Jenewein und Johannes Hübner - waren dazu eingeladen, sagten aber ab.

Auch Gudenus hatte Einreiseverbot

Wie viele FPÖ-Politiker die Einreisesperre neben Wimmer noch betrifft, wollte Scherba nicht sagen - es seien aber "nicht mehrere". Der ukrainische Geheimdienst SBU teilte im Februar mit, dass insgesamt 16 Österreicher mit einem Einreiseverbot für die Ukraine belegt sind (Stand: 30. Jänner). Darunter seien Politiker, politische Aktivisten, Mitarbeiter von Konsulaten, Politologen und andere, hieß es in einem Brief des SBU, der seine Entscheidungen mit Fragen der nationalen Sicherheit begründete. Bis September vergangenen Jahres hatte auch Johann Gudenus, nunmehr geschäftsführender FPÖ-Klubobmann im Parlament, ein Einreiseverbot.

Wie das "Volksblatt" weiter berichtete, behindere die Sperre Wimmer "ganz konkret" in der Ausübung seines Amtes. Wimmer ist im Stadtsenat für Städtepartnerschaften, darunter jene mit der ukrainischen Stadt Saporoshje, zuständig. An dem dort demnächst stattfindenden Kongress könne Wimmer nun nicht teilnehmen. Damit sei die Städtepartnerschaft "eigentlich aussichtslos", konzedierte der ukrainische Botschafter.

Wimmer gelassen

Wimmer selbst reagierte gelassen: "Die ukrainische Regierung schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn sie die Städtepartnerschaft behindert", sagte er dem "Volksblatt". So blieben "mehr freie Ressourcen für andere Kooperationen, zum Beispiel mit Russland und China". Es sage viel aus, so Wimmer, dass die Stadt Saporoshje trotz Ablehnung der Russland-Sanktionen durch den Linzer Gemeinderat eine Einladung ausspreche und die ukrainische Regierung eine Teilnahme "mit Gewalt und Zwang verhindern will".

(APA)

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