Türkei: Erdoğans Gegner schmieden Allianzen für den Wahlkampf

Fordert Erdoğan heraus: Meral Akşener.
Fordert Erdoğan heraus: Meral Akşener. (c) REUTERS (MURAD SEZER)
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Sozialdemokraten, Nationalisten und Islamisten wollen zusammenarbeiten – haben aber wohl keinen gemeinsamen Kandidaten.

Ankara/Wien. Auch eine einzigartige Szene: Die Sozialdemokraten der türkischen CHP beglückwünschten bei ihrer Parteiversammlung am Dienstag lautstark ihre Parteifreunde, weil diese tags zuvor aus dem CHP-Klub ausgetreten und sich den Nationalisten angeschlossen haben. Es ist wahrlich nicht die einzige seltsam anmutende Allianz der Opposition, die Ankara dieser Tage erlebt. Ihr erklärtes Ziel lautet: Bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen am 24. Juni sollen so viele Parteien wie möglich in das Abgeordnetenhaus einziehen.

Aus diesem Grund sind die CHP-Abgeordneten auch zur relativ neuen Partei IYI übergetreten, damit diese die nötige Fraktionsstärke erreicht und zur Wahl zugelassen wird. Mit diesem Schritt habe die CHP der regierenden AKP Demokratie gelehrt, rief ein gut gelaunter CHP-Chef Kemal Kılıçdaroğlu am Dienstag seinen Anhängern zu. Was den Wahlkampf betrifft, zeigte sich der Oppositionschef siegessicher und kampfeslustig: Der Juni sei die Zeit, die Diktatoren aus dem Land zu vertreiben. Er appellierte an „alle Demokraten“ der Oppositionsparteien, zusammenzuhalten, um die lang währende AKP-Ära im Land zu beenden. Ob IYI und CHP einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen werden, wie zuletzt kolportiert, ist jedoch fraglich.

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