Generation „Furchtlos“

„Revolution der Liebe“: Autokorso im Zentrums Jerewans.
„Revolution der Liebe“: Autokorso im Zentrums Jerewans.REUTERS
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Die Jugend war die treibende Kraft hinter den siegreichen Massenprotesten in der Ex-Sowjetrepublik Armenien. Doch kann der Triumph auf der Straße die Politik des Landes nachhaltig verändern?

An einem Sonntag im April entschied sich Lusine Hovhannisjan zu einem revolutionären Schritt. Es war der 22. April, und der armenische Oppositionsführer und Parlamentarier Nikol Paschinjan war gerade verhaftet worden. Die Lage in den Straßen Jerewans war äußerst angespannt. Es war einer dieser Momente im vergangenen Monat, als man in Armenien nicht wusste, wie sich der Lauf der Dinge entwickeln würde. Würde Noch-Ministerpräsident Sersch Sargsjan die Protestbewegung niederschlagen lassen? Hovhannisjan war voller Sorge: „Ich war sicher, die Regierung würde Gewalt einsetzen.“ Die Studentin wollte etwas tun.

Also schickte Hovhannisjan Briefe an die Abgeordneten der Republikaner, der Partei Sersch Sargsjans, in denen sie an deren Gewissen appellierte und sie aufforderte, nicht für die Aufhebung der Immunität Paschinjans zu stimmen. In Armenien ist es nicht üblich, dass Bürger ihren Abgeordneten schreiben. Und noch weniger sagen sie ihnen, wie sie sich verhalten sollen. Es sind unerhörte Aktionen wie diese, die die Südkaukasusrepublik in den vergangenen Wochen verändert haben.

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