Zwei Palästinenser nach Schüssen im Gazastreifen gestorben

In Gaza starben bei Protesten an der Grenze zu Israel 61 Menschen, die dieser Tage zu Grabe getragen werden.
In Gaza starben bei Protesten an der Grenze zu Israel 61 Menschen, die dieser Tage zu Grabe getragen werden.REUTERS
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Die Gesamtzahl der durch israelische Soldaten getöteten Palästinenser vom Montag steigt auf 61. Muslimische Staaten fordern eine internationale Schutztruppe an der Grenze.

Nach den schweren Zusammenstößen an der Grenze zum Gazastreifen am Montag sind zwei weitere Palästinenser gestorben. Ein 20-Jähriger und ein 58-Jähriger seien ihren Verletzungen erlegen, teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Samstag mit. Damit stieg die Gesamtzahl der durch israelische Soldaten am Montag getöteten Palästinenser auf 61.

Die Proteste Zehntausender Palästinenser am Montag richteten sich unter anderem gegen die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem am selben Tag. Die israelische Armee ging mit Gewalt gegen jeden vor, der sich dem Grenzzaun näherte. Neben dutzenden Toten gab es auch mehr als 2400 Verletzte. International stieß das Vorgehen Israels auf scharfe Kritik.

Forderung nach internationaler Schutztruppe

Der UN-Menschenrechtsrat in Genf entschied am Freitag, die tödlichen Schüsse von einer unabhängigen internationalen Kommission untersuchen zu lassen. Sie soll dem Verdacht auf Kriegsverbrechen und andere Menschenrechtsverletzungen nachgehen. Die israelische Regierung weist die Schuld an der Gewalt allein der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen zu und verweist auf ihr Recht auf Selbstverteidigung.

Muslimische Staaten haben auf ihrem Gipfeltreffen in Istanbul eine internationale Schutztruppe für die palästinensische Bevölkerung gefordert. Sie reagierten damit auf die Todesfälle im Grenzgebiet. Die 57 Mitglieder zählende Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte am Freitag in ihrer Abschlusserklärung den gewaltsamen Tod der Palästinenser als "schwere Verbrechen des israelischen Militärs, begangen mit der Rückendeckung der US-Regierung".

(APA/AFP)

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